Berlin. Hansa war zuletzt gut drauf. In Berlin stehen zunächst die Fußballfans im Mittelpunkt. Auf dem Platz tun sich die Rostocker schwer.

Hansa Rostock ist im brisanten Zweitliga-Duell mit Hertha BSC ohne Chance geblieben und hat im Abstiegskampf der 2. Liga einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Coach Mersad Selimbegovic, die von 20.000 mitgereisten Anhängern unterstützt wurde, verlor am Freitagabend im Berliner Olympiastadion 0:4 (0:2). Vor insgesamt 62.177 Fußballfans trafen Palko Dardai (18. und 59. Minute), Fabian Reese per Handelfmeter (31.) und Haris Tabakovic (86.). Hansa kann nach dem Spieltag wieder auf dem Relegationsrang stehen, wenn Braunschweig am Sonntag gegen Hannover punktet.

Wegen des feindschaftlichen Verhältnisses und der Vorgeschichte zwischen beiden Fanlagern war die Partie als Hochsicherheitsspiel eingestuft worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers blieb die Lage vor dem Stadion überwiegend ruhig. Doch schon vor Anpfiff zündeten die Rostocker Rauchbomben und Böller. Dichte Rauchschwaden verzögerten den Anpfiff um mehrere Minuten.

Mit Spielbeginn übernahmen die Hausherren die Kontrolle. Hertha spielte geduldig und zielstrebig, kam immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Nach einer schönen Seitenverlagerung köpfte Dardai ein. Als Rostocks Simon Rhein den Ball nach einem Schuss von Jonjoe Kenny mit der Hand berührte, erhöhte Reese per Elfmeter.

Die Gäste hatten kaum Zugriff auf die Partie. Der Versuch von Konstantinos Stafylidis nach einer Ecke war kein Problem für Hertha-Keeper Tjark Ernst. Nach der Pause wurden die Berliner wie so oft in dieser Saison kurz etwas passiver. Doch nach einem starken Konter-Sololauf von Marten Winkler über rund 70 Meter beseitigte Dardai jeden Zweifel. Torjäger Tabakovic besorgte den Endstand nach einem weiteren Konter.