Schwerin (dpa/mv). Als Meilenstein feiern die Beteiligten den ersten Landesrahmenvertrag für die Kitas in MV. Er soll gleiche Qualität und Arbeitsbedingungen bringen. Bisher sind die Unterschiede erheblich.

Kita-Kinder in einigen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern haben deutlich schlechtere Bedingungen als in anderen - diese Unterschiede sollen mit dem jetzt vereinbarten ersten Landesrahmenplan für die Kindertagesförderung ein Ende haben. Die im Rahmenvertrag festgeschriebenen Verbesserungen machen 700 zusätzliche Erzieherinnen nötig, wie es hieß.

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) feierte die Unterzeichnung des Vertrages am Mittwoch in Schwerin als „historisches Ereignis“. Der Vertrag lege Mindestpersonalschlüssel fest und auch Pauschalen für die Ausstattung einer Kita, vom Büromaterial bis zur Bastelknete.

Bisher mussten die Kita-Träger oft bis ins Detail mit den Behörden aushandeln, wie viel Geld sie wofür bekommen. Mancherorts wurden für zehn Kita-Gruppen nur elf Erzieherinnen zugestanden, woanders hingegen 14, hieß es bei einer Pressekonferenz der Beteiligten. Jetzt würden Untergrenzen eingezogen. Insbesondere in Vorpommern werden damit Verbesserungen in der Betreuungsqualität und bei den Arbeitsbedingungen für die Erzieher erwartet.

Seit vielen Jahren wurde Oldenburg zufolge verhandelt, die Gespräche scheiterten immer wieder. Die Einigung sei nun in einem Schlichtungsverfahren unter Leitung des Vorsitzenden Richters am Landgericht Rostock, Michael Mack, erreicht worden.

Die 700 zusätzlich nötigen Erzieher und Erzieherinnen seien vorhanden, sagte Oldenburg. Die Ausbildung sei hochgefahren worden. Die zusätzlichen Kosten werden auf 70 bis 80 Millionen Euro pro Jahr beziffert. Insgesamt kostet die Kindertagesbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern den Angaben zufolge jährlich rund eine Milliarde Euro.