Berlin. Er zählte zu den bekanntesten Musikern mit Wurzeln in der DDR. Er gründete eine Band, die viele Jahrzehnte lang Erfolg hatte - in Ost und West. Fritz Puppel bleibt für Fans und Musikerkollegen unvergessen.

Genau zwei Monate nach dem Tod von Fritz Puppel haben Fans, Musikerkollegen und die Familie gemeinsam um den Gründer der Band City getrauert. Rund 250 Menschen kamen am Mittwoch zu der öffentlichen Gedenkfeier in Berlin. Darunter waren die verbliebenen drei Mitglieder der Band City sowie mehrere Musiker der Puhdys, der Sänger Dirk Zöllner und die Band Silly.

Puhdys-Frontmann Dieter „Maschine“ Birr, der ein Leben lang der beste Freund von Puppel war, hatte Tränen in den Augen. Musikproduzent Thomas Stein, ehemals Chef des Plattenlabels BMG Ariola, hielt eine der Reden. Nach dem Mauerfall hatte City („Am Fenster“) sich an ihn gewandt - mit Erfolg.

City-Sänger Toni Krahl sagte in seiner Rede: „Mein ewiger Freund Fritz Puppel - Gitarre mit Hut! Wir verneigen uns und werden Dich nie vergessen!“ Der Gitarrist und Komponist sei zugleich der Kapitän des Schiffs City gewesen - umsichtig, konsequent und loyal. „Du hast uns immer wieder an Deck geholt, neue Ziele formuliert und uns motiviert als Bordkapelle, unsere stetig angewachsene Gemeinde zu unterhalten und bei Begeisterung zu halten. Selbst dann noch, als Ende der 80er um uns herum alles auf Veränderung gepolt war, Regierungen gestürzt wurden und ganze Gesellschaftssysteme ins Wanken gerieten, hast Du die Nerven behalten.“

Puppel war am 10. Februar unerwartet im Alter von 79 Jahren gestorben. Er hatte die Band 1972 zusammen mit dem Schlagzeuger Klaus Selmke gegründet, der vor vier Jahren gestorben ist. In der Bandgeschichte gab es unterschiedliche Besetzungen, doch Puppel war immer dabei. Ende 2022 hatte sich City von der Bühne verabschiedet - nach fünf Jahrzehnten.

Nach der Gedenkfeier verneigten sich die City-Musiker - Krahl sowie Keyboarder Manfred Hennig und Geiger Georgi Gogow - vor Puppels Grab; jeder mit einer weisen Rose in der Hand.