Stralsund/Wolgast (dpa/mv). Die Bilder einer einstürzenden großen Autobrücke in den USA nach der Kollision eines Containerschiffs sind dramatisch. Wie sind große Brücken in MV gegen solche Unfälle gewappnet?

Nach der Kollision eines Containerschiffs mit einer Autobrücke im US-amerikanischen Baltimore hat das hiesige Landesamt für Straßenbau auf die Sicherheitsvorkehrungen für Brücken in Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen. „So wurde bei der Rügenbrücke zum Beispiel das Fundament breiter als der Pfeiler gebaut, so dass ein Schiff zuerst auf das stabile Fundament trifft“, teilte die Behörde am Dienstag auf Anfrage mit.

Die vierspurige Brücke in Baltimore war nach der Kollision in der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) eingestürzt. Am Morgen wurde noch nach Vermissten gesucht.

Das Landesamt erklärte, Schiffskollisionen würden bei der Planung eigener Brückenbauwerke einbezogen, da sie nicht gänzlich ausgeschlossen werden könnten. „Die hier angesetzten Bemessungslasten wurden speziell für diese Brücke durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt vorgegeben. Diese Daten wurden genutzt, um die Brückenpfeiler entsprechend zu konstruieren.“

Im Rahmen der Ortsumgehung um Wolgast und als nördliche Zufahrt auf die Insel Usedom ist eine Zügelgurtbrücke geplant, die nach Behördenangaben die größte ihrer Art in Europa sein wird mit einer Gesamtlänge von 1,4 Kilometern und 70 Meter hohen Pylonen. „Bei der in Wolgast geplanten Brücke wurde neben der Bemessung auf Schiffsanprall auch eine Schiffssimulation durchgeführt“, hieß es dazu vom Landesamt. Im Ergebnis sei der maßgebliche Brückenpfeiler so gelegt worden, dass größere Schiffe nicht bis an den Pfeiler fahren könnten.