Greifswald/Gütersloh (dpa/mv). Studis in Greifswald radeln laut einer Erhebung besonders oft zur Uni, anstatt etwa den Bus zu nehmen. Immer öfter wohnen Studierende bundesweit noch bei den Eltern - wohl auch bedingt durch die Corona-Pandemie.

Greifswalder Studierende nutzen laut einer aktuellen Erhebung im Vergleich zu Studis anderer deutscher Hochschulstandorte besonders häufig das Rad für ihren Weg zur Uni. Fast 89 Prozent der befragten Studierenden in der Hansestadt radeln zum Hörsaal oder zum Seminar. Das geht aus einer Befragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor, die am Donnerstag in Gütersloh vorgestellt wurde. Dahinter liegen bei der Beliebtheit der Radnutzung Münster (78 Prozent) und Göttingen (73,6 Prozent).

Bundesweit gaben gut ein Drittel der Befragten an, mit dem Fahrrad zu ihrer Hochschule zu fahren (33,6 Prozent). Vorn liegt die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel: Mehr als die Hälfte der Befragten (51,5 Prozent) gab an, mit Bus und Bahn zur Universität zu fahren.

Die Erhebung wurde im Rahmen des CHE Hochschulrankings durchgeführt. In den Wintersemestern 2020/21 bis 2022/23 wurden dazu insgesamt mehr als 82.000 Studierende in grundständigen Studiengängen zu ihrer Mobilität, aber auch ihrer Wohnsituation befragt.

Der Anteil der Studierenden, die in privaten Mietwohnungen leben, ist den Zahlen zufolge in keinem Bundesland so hoch wie in MV. Gut 45 Prozent der Befragten wohnen so, bundesweit sind es nur 26,5 Prozent. Bei den Eltern wohnen besonders im Saarland viele Studierende, das gaben dort 42,9 Prozent an - im Bundesdurchschnitt waren es nur 28,4 Prozent.

Im Vergleich zu früheren Befragungen sei der Anteil der Studierenden, die bei ihren Eltern wohnen, leicht angestiegen, teilte das CHE mit. 2018 wohnten deutschlandweit 25,2 Prozent bei ihren Eltern, 2003 waren es noch 22,4 Prozent. „Die Entwicklung dürfte unter anderem auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein“, hieß es.

Mit den Wintersemestern 2020/21 und 2021/22 hätten zwei von drei Befragungszeiträumen mitten in der Pandemie gelegen, sagte Studienautor Marc Hüsch. „Es gab teils Online-Lehre und viele Studierende sind auch deshalb nicht direkt an ihren Hochschulort gezogen.“ Generell seien bei der Entwicklung der Wohnsituation aber stets verschiedene Faktoren zu betrachten, etwa auch Infrastruktur und die Entwicklung des Studienangebots.