Below/Wittstock. In der Gedenkstätte des Todesmarsches aus NS-Konzentrationslagern bei Below (Mecklenburgische Seenplatte) wird an diesem Sonntag ein Buch mit Erinnerungen von Überlebenden vorgestellt. Es heißt „Unter den Ulmen von Grabow“ und wurde von der Französin Emmanuelle Cassan verfasst, wie die Gedenkstätte am Mittwoch mitteilte. Die Autorin habe erst 2018 erfahren, dass ihr Großvater auf dem Friedhof Grabow, wozu Below gehört, begraben ist.

In der Gedenkstätte des Todesmarsches aus NS-Konzentrationslagern bei Below (Mecklenburgische Seenplatte) wird an diesem Sonntag ein Buch mit Erinnerungen von Überlebenden vorgestellt. Es heißt „Unter den Ulmen von Grabow“ und wurde von der Französin Emmanuelle Cassan verfasst, wie die Gedenkstätte am Mittwoch mitteilte. Die Autorin habe erst 2018 erfahren, dass ihr Großvater auf dem Friedhof Grabow, wozu Below gehört, begraben ist.

Der Großvater der Autorin war KZ-Häftling, hatte den Todesmarsch im April 1945 überlebt, starb aber nach der Befreiung an den Folgen der schrecklichen Strapazen. Das Buch, dass Cassan dazu und über ihre Suche nach dem Grab verfasste, war 2019 in Frankreich erschienen und wurde jetzt mit Hilfe des Auswärtigen Amtes als deutsche Übersetzung herausgebracht.

Kurz vor der Befreiung des KZ Sachsenhausen durch sowjetische und polnische Soldaten am 22. und 23. April 1945 wurden rund 30.000 Häftlinge von der SS auf einen Marsch Richtung Westen getrieben, der Todesmarsch genannt wird. Dabei kamen mindestens 1000 Häftlinge ums Leben.

Im Belower Wald, der zu großen Teilen zu Wittstock (Ostprignitz-Ruppin) gehört, trafen sich mehrere Trupps. Dort lagerten Ende April 1945 mehr als 16.000 Gefangene mehrere Tage ohne jede Versorgung und unter schlimmen Bedingungen im Freien. Sie aßen unter anderem Baumrinden, was noch heute an etlichen Bäumen zu sehen ist. An ihr Schicksal erinnert die Gedenkstätte im Belower Wald. Sie gehört zur Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten.