Göldenitz (dpa/mv). Der Brand in einem Wald- und Moorgebiet südlich von Rostock wird weiter bekämpft. Am Donnerstag erhielten die Feuerwehrleute Unterstützung aus der Luft - allerdings weniger als erhofft.

Der Einsatz eines Bundeswehrhubschraubers bei der Bekämpfung des Wald- und Moorbrandes bei Göldenitz südlich von Rostock war nach Einschätzung der Feuerwehr ein Erfolg. „Das hat uns richtig geholfen. Gerade in schwer zugänglichen Randbereichen des trockengelegten Moores konnten Glutnester beseitigt werden“, berichtete am Donnerstagabend Kreisbrandmeister Mayk Tessin. Mit jedem Flug habe der Hubschrauber etwa 5000 Liter Wasser über dem gefährdeten Gebiet verteilt. Das Feuer sei unter Kontrolle, aber noch immer nicht vollständig gelöscht.

Ursprünglich sollten drei Hubschrauber von der Luft aus die Löscharbeiten unterstützen. Zwei seien aber „prioritär“ zu anderen Einsätzen beordert worden, sagte Tessin. Ob sie am Freitag noch nach Göldenitz kommen, sei unklar. Wenn nicht, werde die Brandbekämpfung dann wieder ohne Unterstützung aus der Luft erfolgen. Tessin rechnet damit, dass dies noch mehrere Tage andauern wird.

Entlastung für die Feuerwehrleute habe auch der Einsatz von 55 sogenannten Kreisregnern gebracht, die benachbarte Landkreise zur Verfügung gestellt hätten, sagte Tessin weiter. Nach seinen Angaben waren am Donnerstag 180 Einsatzkräfte an der Brandbekämpfung beteiligt.

Sie hätten weiter Glutnester gelöscht. Damit soll verhindert werden, dass das Feuer in dem etwa 40 Hektar großen Gebiet zwischen Göldenitz und Teschow erneut aufflammt. Der Brand war am Dienstagvormittag auf Ödland ausgebrochen und hatte auf den Wald sowie das benachbarte Moorgebiet übergegriffen. Nach Angaben des Landkreises wurden seit Beginn des Brandes fünf Menschen verletzt - vier Feuerwehrleute und ein Helfer.

Die Brandursache ist weiter unklar. Laut Polizei war am Dienstag unweit der Brandausbruchstelle gearbeitet worden. Ob es einen Zusammenhang zwischen der Tätigkeit einer Torf-Abbaufirma und dem Feuer gibt, sei immer noch unklar. Hierzu soll es Vernehmungen geben.

Agrarminister Till Backhaus (SPD), der sich am Dienstag ein Bild von der Lage gemacht hatte, dankte den Einsatzkräften. Sie hätten „schnell und professionell dafür gesorgt, dass der Brand sich nicht katastrophal ausdehnen konnte und keine Dörfer evakuiert werden mussten“.

Angesichts der anhaltenden Trockenheit und damit hohen Waldbrandgefahr müsse sich das Land für weitere Brände wappnen. „Alles was wir an Löschtechnik selbst vorhalten, wird vorbereitet und einsatzfähig gehalten. Besonders effektives Gerät wird möglichst so stationiert, dass Anfahrtswege optimiert werden. Wir wollen Tempo machen, wenn es zum Ernstfall kommt“, erklärte Backhaus. An die Landwirte appellierte er, Güllefahrzeuge als Wassertanks vorzuhalten, um die Kräfte der Feuerwehr unterstützen zu können.

Backhaus mahnte, das persönliche Verhalten an die aktuelle Situation anzupassen. Hauptursache für Feld- und Waldbrände sei menschliches Handeln - ob vorsätzlich oder fahrlässig. „Ich bitte daher, den Kopf einzuschalten und alles zu unterlassen, was Brände begünstigen kann“, sagte der Minister. Als Beispiele nannte er Lagerfeuer im Wald und auf Wiesen, Rauchen im Wald oder Parken auf Wiesen und Feldern.