Neubrandenburg/Karlsruhe (dpa/mv). Mehr als ein Jahr nach einem blutigen Streit kann das Dorf Bartow an der Mecklenburgischen Seenplatte nun zur Ruhe kommen. Der Senior, der einen Bewohner mit einer Machete attackierte, muss die Haft absitzen - das hat der BGH festgelegt.

Das Haft-Urteil gegen einen 70-jährigen Mann wegen eines blutigen Nachbarschaftsstreits in Bartow (Mecklenburgische Seenplatte) ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Revision des Verurteilten jetzt verworfen, wie der BGH am Montag in Karlsruhe mitteilte. Damit muss der Senior die Freiheitsstrafe - fünfeinhalb Jahre Gefängnis wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung mit einer Machete - verbüßen, sagte ein Sprecher des Landgerichtes Neubrandenburg. Dieses hatte den Mann im November 2022 verurteilt.

„Die Vielzahl der Hiebe spricht gegen eine Spontantat“, hatte Richterin Daniela Lieschke in ihrer Urteilsbegründung erläutert. Der Vorfall hatte sich am 10. Mai 2022 in Bartow ereignet. Der Verurteilte war vor mehr als zehn Jahren von Schleswig-Holstein nach Bartow gezogen, weil er auf einer Auktion ein Haus mit sechs Wohnungen - den Dorfneubau - ersteigert hatte. Dort gab es seit Jahren Streit mit dem Mann, vor allem wegen seiner frei laufenden Hunde und vieler Beleidigungen, mit denen er andere Dorfbewohner betitelte.

Der Verurteilte hatte die Hiebe zugegeben, das Ganze aber als Notwehr dargestellt. Dem folgte das Landgericht damals nicht und auch nicht der BGH. Der 36 Jahre alte Nachbar, der mit der Machete angegriffen worden war, wurde lebensgefährlich verletzt, aber dank mehrerer Notoperationen gerettet. Er konnte dem Angreifer die Waffe abnehmen und sich vor den Augen seiner Frau noch auf sein Grundstück retten. Die Drohungen des Seniors, der wieder nach Schleswig-Holstein zurückgehen will, wie er im Prozess sagte, waren zudem auf dem Handy des Opfers aufgenommen worden.