Schwerin (dpa/mv). Um sich auf Brände vorzubereiten, diese zu verhindern oder im Zweifel schnell zu bekämpfen, unternimmt Mecklenburg-Vorpommern enorme Anstrengungen. Das kostet auch.

Die Prävention und Bekämpfung von Waldbränden verschlingt in Mecklenburg-Vorpommern große Summen. Allein die Überwachung von besonders gefährdeten Waldgebieten habe das Land in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt eine halbe Million Euro jährlich gekostet, teilte das Landwirtschaftsministerium in Schwerin auf Anfrage mit. Mit 332.000 Hektar werde über die Hälfte der Waldfläche im Land überwacht.

Hinzu kommt den Angaben nach unter anderem die Räumung sogenannter Wundstreifen von brennbarem Material, um eventuelle Waldbrände einzugrenzen. In den vergangenen drei Jahren seien hierfür im Schnitt 177 000 Euro ausgegeben worden. Sie erstrecken sich demnach auf 470 Kilometern. Auch wurden Hunderte Brunnen und andere Reservoire für Löschwasser angelegt.

Das Risiko für Brände, sowohl im Wald als auch auf Feldern ist eng verknüpft mit längeren Perioden der Trockenheit. Deren Zunahme wird mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht: „Die Temperaturen steigen und führen zu höheren Verdunstungsverlusten, was wiederum zu trockeneren Böden führt und die Wasserverfügbarkeit sowie -aufnahmefähigkeit beeinflusst“, heißt es auf den Seiten des Umweltbundesamts.

Wobei ein wärmeres Klima insgesamt mit mehr Niederschlag verknüpft wird, dieser sei jedoch ungleichmäßiger verteilt. Laut den Gefahrenindizes des Deutschen Wetterdienstes DWD schwankt das Risiko für Wald- und Graslandfeuer im Nordosten aktuell zwischen mittel bis hoch.

Bei einer kürzlich in Dömitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) abgehaltenen Bundestagung zu Waldbränden wurde ein konsequenter Waldumbau angemahnt. Mischwälder würden den veränderten klimatischen Verhältnissen besser standhalten und seien so auch weniger anfällig für Flächenbrände als Monokulturen aus Kiefer oder Fichte, hieß es.

Laut dem Agrarministerium werden für hiermit in Verbindung stehende Maßnahmen jährlich im Schnitt über 200.000 Euro aufgewendet, in den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt 128,5 Hektar Wald umgewandelt. Konkret betreffe dies neben der Einbringung von Laubbäumen auch die Bodenbeschattung durch Sträucher.

Neben Klimarisiken spielen auch weitere von Menschen verursachte Risikofaktoren eine Rolle in Mecklenburg-Vorpommern. Das Land geht davon aus, dass mit 60.000 Hektar fast ein Zehntel der Waldfläche durch Munition belastet ist, fast die Hälfte davon sei in Kategorie 4 eingestuft, das heißt, die Kampfmittel stellen eine Gefährdung dar und müssen geräumt werden.

„Auf diesen Flächen gestaltet sich die Waldbrandprävention und –bekämpfung als besonders schwierig“, hieß es. Der Munitionsbergungsdienst empfehle auf diesen Flächen keine Bewirtschaftung, keine Eingriffe in den Oberboden und einen Sicherheitsabstand von einem Kilometer zu Brandherden.