Putgarten. Vor einer Woche riss eine gewaltige Explosion viele Bewohner im Norden Rügens aus dem Alltag. In einem Ferienhaus war Gas explodiert. Das Haus wurde völlig zerstört. Die Suche nach der Ursache wird noch Wochen dauern. Inzwischen beginnt aber das Aufräumen.

Eine Woche nach der Gasexplosion auf der Insel Rügen haben erste Aufräumarbeiten begonnen. „So langsam haben die Bewohner ihre Schrecken verarbeitet“, sagte Bürgermeisterin Iris Möbius (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Vereinzelt seien schon Trümmerteile eingesammelt worden. In einigen Fällen prüften die Versicherungen der Hauseigentümer aber noch, was sie an Kosten übernehmen, sagte die Bürgermeisterin. Die Suche nach der genauen Explosionsursache wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch mehrere Wochen dauern.

Am Morgen des 26. Mai war ein Ferienhaus in der Feriensiedlung in Putgarten explodiert. Große Trümmerteile flogen mehrere Hundert Meter weit und beschädigten mindestens 13 Nachbarhäuser und mehrere Autos. Danach brach ein Feuer aus. Es zerstörte die Ruine des ersten Hauses, das einem Eigentümer aus Leipzig gehörte, und erfasste auch ein mit Schilf gedecktes Nachbarhaus.

Die Explosion war das schwerste Unglück, das die 200-Einwohner-Gemeinde Putgarten am Kap Arkona auf Rügen bisher getroffen hat, sagte Möbius. Den Schaden schätzte die Polizei auf etwa eine Million Euro. Verletzt wurde niemand.

„Das war ein spektakulär glücklicher Ausgang des Unglücks“, sagte der Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft, die wegen Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung ermittelt. Die Polizei habe viele Spuren gesichert und vernehme bereits Zeugen. So war die eingestürzte Betondecke des explodierten Hauses angehoben worden, um Teile der Gasleitung und des Gaszählers zu bergen, an denen in den Wochen zuvor noch gearbeitet worden sein soll.

Diese Teile hatte der Brandgutachter genau geprüft und an Spezialisten weitergeleitet. Sie sollen herausfinden, ob Schäden auf Materialfehler oder einen fehlerhaften Einbau zurückgehen. Zur Explosionszeit war niemand in dem Haus.

Der Gutachter hält bisher einen technischen Defekt für wahrscheinlich. Fachleute haben inzwischen auch die Gas-Zuleitung zum Explosionshaus noch einmal geprüft, aber keine verdächtigen Lecks gefunden, durch die Gas hätte austreten können.

Die meisten Bewohner, die wegen des Brandes zeitweise geflohen waren, konnten nach Stunden wieder in ihre Wohnungen zurück. Nur ein Paar, dessen Nachbarhaus abgebrannt war, musste bei Angehörigen unterkommen. In einigen Ferienhäusern, die weiter weg von der Unglücksstelle stehen, sind auch wieder Urlauber eingezogen, sagte Möbius.