Rostock. Derzeit ist etwa ein Drittel der Marine-Flotte einsatzklar, zwei Drittel sind in der Wartung oder Werft. Das Verhältnis soll umgedreht werden, auch mit Hilfe des neuen Marinearsenal-Standortes Warnowwerft.

Auf der Warnowwerft in Rostock-Warnemünde sind seit der Übernahme durch das Marinearsenal bereits an mehreren Schiffen Instandhaltungsarbeiten abgeschlossen worden. Dazu zählten das Marine-Flottendienstboot „Alster“ sowie zwei Royal Navy Patrouillenboote „HMS Charger“ und „HMS Trumpeter“, wie das Marinearsenal auf Anfrage mitteilte. Derzeit läuft die Befundaufnahme am Taucherschulboot „Baltrum“. In diesem Jahr ist außerdem die planmäßige Instandsetzung der Ausbildungshulk („exKÖLN“) und die Umrüstung des Hochseeschleppers „Rügen“ geplant.

Im Frühjahr 2024 werden die Korvette „Erfurt“ und der Tender „Rhein“ zu planmäßigen Instandsetzungen erwartet. „Grundsätzlich sind pro Kalenderjahr bisher vier planmäßige Instandsetzungen von größeren Booten der Deutschen Marine mit einer durchschnittlichen Liegezeit von etwa sieben Monaten am Standort Marinearsenal Warnowwerft vorgesehen“, so ein Sprecher des zuständigen Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz. Bei freien Kapazitäten und Bedarf seien aber weitere außerplanmäßige Instandsetzungen möglich.

Der Bund hatte die Werft am 1. August vorigen Jahres übernommen. Sie gehörte davor zur MV-Werften-Gruppe, die im Januar 2022 Insolvenz angemeldet hatte. Offiziell wurde der Standort im Januar in Betrieb genommen. Das Marinearsenal fungiert als Generalunternehmer und vergibt Aufträge über Ausschreibungen. Die 482 Dienstposten im Marinearsenal Warnowwerft sind zu 87 Prozent besetzt. Für die restlichen Dienstposten laufen den Angaben zufolge die Nachbesetzungsplanungen- und verfahren. Das Marinearsenal verfügt über Standorte in Wilhelmshaven, Kiel und Rostock.