Neubrandenburg/Düsseldorf. Für ihre Hauptausstellung hat sich die Kunstsammlung 2023 einen Foto-Künstler geholt. Der Japaner Hiroyuki Masuyama zeigt große Arbeiten, die einen ganzen Natur-Jahreszyklus umfassen - und hat sich dem Romantiker Caspar David Friedrich gewidmet.

Die Kunstsammlung Neubrandenburg widmet ihre diesjährige Hauptausstellung einer ungewöhnlichen Foto-Kunst. Unter dem Motto „Zeitenzyklus“ werden 17 zum Teil großformatige Arbeiten des Japaners Hiroyuki Masuyama gezeigt, wie Kunstsammlungsleiterin Merete Cobarg am Mittwoch in Neubrandenburg sagte. „Die Werke Masuyamas laden ein, Bekanntes auf neue Weise zu entdecken“, erklärte Cobarg. So fotografiert der Künstler Motive in Wäldern und auf Wiesen über lange Zeiträume und fügt die Ergebnisse so zusammen, dass die Jahreszeiten im Großbild erkennbar sind. So findet man Blumen, Bäume und Anderes von Winter bis Herbst in einem Werk.

„Das ist eine faszinierende Symbiose von Vergangenheit und Gegenwart“, sagte Cobarg. Für die Schau in Neubrandenburg hat der in Düsseldorf lebende Japaner auch ein Gemälde von Caspar David Friedrich (1774-1840), dem berühmten Künstler der Frühromantik, neu interpretiert. Es handelt sich das Bild „Neubrandenburg im Morgennebel“ aus dem Jahr 1816/17. „Hier hat der Romantiker auch Berge hineingemalt, die es rings um Neubrandenburg gar nicht gibt“, sagte Masuyama. Er hat dem Motiv nun auf seine Art moderne Elemente wie Windräder zugefügt - die man erst erkennt, wenn man genauer hinschaut.

Zu sehen ist außerdem ein neun Meter langes Großbild, „in das man hineinlaufen kann“, sagte Cobarg. In einer Riesenkugel können sich Gäste hineinlegen und durch Tausende Löcher einen Sternenhimmel betrachten. Die Ausstellung läuft seit Mittwoch bis Anfang September. Die Kunstsammlung Neubrandenburg gilt als eine der wichtigsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst im Nordosten.