Berlin (dpa/mv). Das Bundeswirtschaftsministerium prüft weiter mögliche Standorte für ein Terminal für Flüssigerdgas (LNG) in der Ostsee. „Die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen“, teilte das Ministerium am Freitag mit. „Wir müssen einen für Mensch, Umwelt und Energieversorgung tragfähigen Standort realisieren - all diese Faktoren müssen abgewogen werden.“

Das Bundeswirtschaftsministerium prüft weiter mögliche Standorte für ein Terminal für Flüssigerdgas (LNG) in der Ostsee. „Die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen“, teilte das Ministerium am Freitag mit. „Wir müssen einen für Mensch, Umwelt und Energieversorgung tragfähigen Standort realisieren - all diese Faktoren müssen abgewogen werden.“

Zuvor hatte die „Ostsee-Zeitung“ über Pläne für einen Standort auf hoher See berichtet. Demnach ist eine Anlage knapp 13 Kilometer vor den Kreidefelsen im Nordosten Rügens vorgesehen. Das Blatt beruft sich auf Pläne des norwegischen Offshore-Spezialisten Seasystems, der im Auftrag von RWE arbeite. Der Energiekonzern RWE soll ein Flüssigerdgas-Terminal in der Ostsee für den Bund umsetzen.

Dem Bericht zufolge könnten mehrere schwimmende Einheiten zur Umwandlung des Flüssigerdgases zurück in den gasförmigen Zustand zum Einsatz kommen. Die Infrastruktur solle auch für den Umschlag von Wasserstoff und dem verwandten Energieträger Ammoniak vorbereitet werden. Die Anbindungsleitung bis nach Lubmin wäre dem Bericht zufolge knapp 50 Kilometer lang.

RWE erklärte, dass die von der Zeitung vorgestellten Pläne eine von vielen Überlegungen zu Beginn des Projekts darstellten. Der Sprecher verwies zudem auf frühere Aussagen, wonach RWE davon ausgeht, das LNG-Projekt im Laufe des Jahres an einen anderen Betreiber zu übergeben, da dies nicht zum Kerngeschäft zählt.

Nach großem Widerstand auf Rügen war die Bundesregierung von ihren Plänen abgerückt, fünf Kilometer vor der Küste des Ostseebads Sellin ein Terminal für Flüssigerdgas zu errichten. Auch gegen den Hafen von Mukran als möglichen Standort hatten Gemeinden im Südosten der Insel ihre Ablehnung bekundet. Zuletzt gab der Haushaltsausschuss des Bundestages nur Geld für Planungen, nicht aber für den Bau des für Rügen vorgesehenen LNG-Terminals frei und forderte weitere Prüfungen.