Schwerin/Kiel (dpa/lno). Die Gewerkschaft Verdi im Norden geht mit der Forderung nach deutlichen Lohnerhöhungen in die anstehenden Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel sowie im Einzel-, Versand- und Buchhandel. „Mit den Tarifforderungen sollen die Preissteigerungen und Reallohnverluste der vergangenen Jahre aufgefangen werden“, teilte Verdi Nord am Dienstag in Kiel mit. Die Forderungen beziehen sich auf Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Erste Verhandlungstermine seien für Ende April beziehungsweise Anfang Mai geplant.

Die Gewerkschaft Verdi im Norden geht mit der Forderung nach deutlichen Lohnerhöhungen in die anstehenden Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel sowie im Einzel-, Versand- und Buchhandel. „Mit den Tarifforderungen sollen die Preissteigerungen und Reallohnverluste der vergangenen Jahre aufgefangen werden“, teilte Verdi Nord am Dienstag in Kiel mit. Die Forderungen beziehen sich auf Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Erste Verhandlungstermine seien für Ende April beziehungsweise Anfang Mai geplant.

Im Groß- und Außenhandel macht sich die Gewerkschaft für eine Lohnerhöhung von 13 Prozent - mindestens aber 400 Euro - stark, Auszubildende sollen 250 Euro mehr im Monat bekommen. Im Einzel-, Versand- und Buchhandel sollen die Beschäftigten pro Stunde 2,50 Euro mehr erhalten, in den unteren Beschäftigtengruppen soll der Stundenlohn mindestens 13,50 Euro erreichen. Die Forderung für die Azubis ist gleichlautend. Zudem will Verdi in beiden Branchen eine Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages erreichen, dieser soll für zwölf Monate gültig sein.

Ist ein Tarifvertrag allgemeinverbindlich, so sind laut Bundesarbeitsministerium „auch die nicht an den Tarifvertrag gebundenen Arbeitgeber und ihre Beschäftigten im Geltungsbereich des Tarifvertrags daran gebunden“. Er gilt also auch für Unternehmen, die nicht Mitglied in einem der verhandelnden Arbeitgeberverbände sind.

Verdi-Verhandlungsführer Bert Stach gibt sich im Vorfeld optimistisch: „Fast 80 Prozent der Beschäftigten im Handel haben sich in einer Umfrage für Forderungen von über 10 Prozent ausgesprochen. Fast 90 Prozent der Befragten sind bereit, sich an Aktionen oder Streiks der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft zur Durchsetzung der Forderungen zu beteiligen“.

Die Arbeitgeberseite zeigte sich verwundert. Bisher hatte die Gewerkschaft sie den Aussagen nach noch nicht über ihre Forderungen informiert. „Zunächst nehmen wir zur Kenntnis, dass Verdi uns neuerdings Forderungen über Flugblätter mitteilt und in diesen unter anderem darauf hinweist, dass Tarifauseinandersetzungen nicht am Verhandlungstisch entschieden werden“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Nord, Dierk Böckenholt. Es müsse nun zunächst geklärt werden, ob es dennoch Verhandlungen geben soll.

Böckenholt bezeichnete die Forderungen vor dem Hintergrund des ökonomischen Drucks, unter dem die Unternehmen stünden, als unrealistisch. Auch mit der Inflation könne dies nicht gerechtfertigt werden. Aus Sicht des Arbeitgeberverbands entsprechen die Lohnsteigerungen über alle Stufen hinweg einer Steigerung von 15 Prozent. Die Unternehmen seien dennoch an einer Lösung interessiert. „Allein über die Entgelttabelle wird ein zufriedenstellendes Tarifergebnis allerdings nicht zu erreichen sein“, hieß es.