Karow/Bismark. Ungeachtet der gesunkenen Milchpreise investieren europäische Bauern in gute Zuchttiere. Das wurde auf einer Auktion in Mecklenburg-Vorpommern deutlich. Mit 89.000 Euro erzielte ein Kalb einen Höchstpreis - auch der Durchschnittspreis lag hoch.

Ungeachtet hoher Agrarkosten und gesunkener Milchpreise sind Zuchtrinder weiter sehr gefragt. Das wurde auf der ersten kombinierten Live- und Online-Auktion des Zuchtverbandes RinderAllianz in Karow (Ludwigslust-Parchim) deutlich, wie Geschäftsführerin Sabine Krüger am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Alle 47 vorgestellten Kälber wurden am Freitagabend in der vollen Auktionshalle verkauft. Der Durchschnittspreis pro Tier lag bei 10.427 Euro, mit 89.000 Euro erzielte die junge Kuh Rosy aus Dedelow (Uckermark) den Höchstpreis. Der Spitzenpreis in Karow hatte bisher bei 70.000 Euro gelegen.

„Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis“, sagte Krüger. Insgesamt hätten sich rund 2500 Bieter aus ganz Europa an der Auktion beteiligt, davon allein 2000 Kaufinteressenten über das Internet. Trotzdem seien die meisten der zwischen zwei und zehn Monaten alten Tiere an Bieter in der Auktionshalle verkauft worden.

Das Rekordtier wurde nach einem langen Bieterwettstreit an einen Betrieb aus der Altmark verkauft. Ein Kriterium dabei war, dass die schwarzbunte Rosy auch die Hornlosigkeit weitervererbt, was sehr gefragt sei. Mit einem Preis von 37.500 Euro kam auch das zweitteuerste Kalb der Auktion aus Dedelow. Es ging nach Baden-Württemberg. Den höchsten Preis für Mecklenburg-Vorpommern erzielte mit 20.000 Euro das Rind Mysina eines Zuchtbetriebes aus Steinhagen bei Bützow (Landkreis Rostock).

Die Jungtiere der Auktion kamen aus Deutschland, Tschechien und den Niederlanden, die Käufer unter anderem aus Italien, der Schweiz, den Niederlanden, Polen und Deutschland.

Der Veranstalter, der Verband RinderAllianz, vertritt rund 1300 Rinderhalter in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und im Norden Brandenburgs.