Wolgast (dpa/mv). Für die Peene-Werft in Wolgast ist ein großes Rüstungsprojekt abgeschlossen. Für ein weiteres sind bereits die Vorbereitungen angelaufen.

Vor der Peene-Werft in Wolgast wartet das letzte Hinterschiff im Rahmen des laufenden Korvetten-Programms der Deutschen Marine auf seine Auslieferung. Das Hinterschiff - also der hintere Teil des Schiffes - sei fertig und solle nach Hamburg geschleppt werden, sobald es das Wetter zulasse, sagte ein Sprecher des Unternehmens Naval Vessels Lürssen (NVL) am Freitag. In Hamburg soll es wie schon die vier Schwesterschiffe mit dem Vorschiff zusammengeschlossen werden.

Es handelt sich um das letzte Hinterschiff der insgesamt zehn von der Marine georderten Korvetten. Die ersten fünf Schiffe der Serie sind bereits im Einsatz. Die wendigen Korvetten vom Typ K130 sind etwa 89 Meter lang. 2017 wurde für den Bau der letzten fünf Schiffe für zwei Milliarden Euro ein Unternehmensverbund beauftragt, zu dem die Fr. Lürssen Werft sowie Thyssenkrupp Marine Systems und German Naval Yards in Kiel gehören.

Die fünf Korvetten befinden sich laut NVL derzeit in unterschiedlichen Fertigungsstadien - von der Endausrüstung bis aktuell zur Bewegung des letzten Hinterschiffes aus Wolgast und des letzten Vorschiffes aus Kiel zum Zusammenschluss in Hamburg. Die über mehrere Standorte in Norddeutschland verteilte Lürssen-Werft hatte sich 2021 neu aufgestellt und Jachtbau und Marineschiffbau organisatorisch getrennt, wobei die NVL-Gruppe letzteren verantwortet.

NVL hatte im vergangenen Jahr das sich abzeichnende Ausbleiben zügiger Nachbestellungen weiterer Korvetten kritisiert. Die Marine würde damit etwa Potenziale der Serienfertigung ungenutzt lassen. NVL hatte im November den Grundstein für die Überdachung des dortigen Trockendocks gelegt. Die Investition von 15 Millionen Euro soll auch beim Bau der Hinterschiffe neuer Fregatten helfen, die nach früheren Angaben Mitte 2023 in Wolgast beginnen soll. Unter Federführung der niederländischen Werft Damen Shipyards sollen demnach für mehrere Milliarden Euro in Deutschland vier Fregatten des Typs F126 gebaut werden.

Auf der Peene-Werft arbeiten nach Unternehmensangaben mehr als 330 Mitarbeiter vor allem an Marine-, Behörden- und Spezialschiffen.