Stralsund (dpa/mv). Wegen einer Messerattacke auf dem Vorplatz des Greifswalder Bahnhofs im vorigen Jahr ist ein Mann vom Landgericht Stralsund zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Kammer habe den 27-jährigen Angeklagten am Freitag wegen versuchten Totschlags tateinheitlich mit gefährlicher Körperverletzung für schuldig befunden, sagte eine Gerichtssprecherin.

Wegen einer Messerattacke auf dem Vorplatz des Greifswalder Bahnhofs im vorigen Jahr ist ein Mann vom Landgericht Stralsund zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Kammer habe den 27-jährigen Angeklagten am Freitag wegen versuchten Totschlags tateinheitlich mit gefährlicher Körperverletzung für schuldig befunden, sagte eine Gerichtssprecherin.

Der Prozess fand ohne das Opfer statt. Der Mann, der nach früheren Angaben aus Polen stammt, war nicht mehr auffindbar. Er war vom Täter am 24. Oktober 2022 auf dem belebten Bahnhofsvorplatz in Greifswald mit einem Küchenmesser unerwartet in den Hals gestochen worden.

Die beiden Männer ohne festen Wohnsitz sollen sich zuvor am Bahnhof getroffen und miteinander Alkohol getrunken haben. Das 34 Jahre alte Opfer wurde an der Halsschlagader verletzt und nur durch schnelles Einschreiten von Zeugen und durch eine Notoperation gerettet. Der Angreifer war geflüchtet, wurde aber kurz nach dem Vorfall nach Hinweisen in den Wallanlagen von Greifswald gefasst.

Die Verteidigung hatte laut Gerichtssprecherin auf Freispruch plädiert, weil aus ihrer Sicht die Täterschaft nicht ausreichend feststehe und darüber hinaus der Tötungsvorsatz nicht nachweisbar sei. Die Kammer sei aber wegen Indizien und Zeugenaussagen von der Täterschaft überzeugt. Strafmildernd sei unter anderem berücksichtigt worden, dass der Mann zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert war. Der Angeklagte selbst hatte sich den Angaben zufolge nicht zur Tat geäußert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.