Loitz (dpa/mv). Die Schweriner SPD-Landtagsabgeordnete Anna-Konstanze Schröder hat die Bedingungen in der Notunterkunft für Geflüchtete in Loitz (Vorpommern-Greifswald) kritisiert. Sie habe die Einrichtung am vergangenen Wochenende besucht, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Die Schweriner SPD-Landtagsabgeordnete Anna-Konstanze Schröder hat die Bedingungen in der Notunterkunft für Geflüchtete in Loitz (Vorpommern-Greifswald) kritisiert. Sie habe die Einrichtung am vergangenen Wochenende besucht, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Weil die Zahl der Bewohner innerhalb von acht Wochen von 50 auf 120 gestiegen sei, habe sich die Situation verschlechtert, so Schröder. So reichten die vier Toiletten und vier Duschen nicht aus. Schröder kritisierte zudem die Essensversorgung als nicht ausreichend. Auch seien die Bewohner - allesamt syrische Männer - durch einen in Aussicht gestellten und nicht erfolgten Umzug nach Greifswald frustriert. Es gebe Beschwerden und Protest der Bewohner.

Eine beim Landkreis angefragte Reaktion stand am späten Dienstagnachmittag noch aus. Dem Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern seien entsprechende Probleme in Loitz bislang nicht zugetragen worden, sagte die Geschäftsführerin Ulrike Seemann-Katz. Sollte es wie geschildert für 120 Männer nur vier Toiletten geben, wäre das aber viel zu wenig.

Die erst kurz zuvor stillgelegte Unterkunft in einer Schule war Anfang des Jahres wieder reaktiviert worden, was zu Unruhe in der Gemeinde geführt hatte. Entlastung erhoffte sich der Landkreis durch die Ertüchtigung eines stillgelegten Greifswalder Hotels, dass nach früheren Angaben ab Mitte März mehr als 130 Menschen Platz bieten sollte.

Die Unterkunft in Loitz sollte nach früherer Aussage des Landrats Michael Sack (CDU) wieder geschlossen werden. Wie auch andere Landkreise ringt auch seiner um die Schaffung weiterer Unterkünfte. Pläne, in Greifswald eine Containeranlage mit 500 Plätzen aufzubauen, waren nach starkem Widerspruch wieder aufgegeben worden. Stattdessen werden in Greifswald nun kleinere Unterkünfte diskutiert.

In Vorpommern-Greifswald mussten laut Landkreis 2023 bisher 380 geflüchtete Frauen, Männer und Kinder untergebracht werden. Die Hälfte von ihnen stammt aus der Ukraine. Wenn dies in der Höhe weiterlaufe, müsste der Kreis rund 1820 weitere Geflüchtete bis zum Jahresende aufnehmen, hieß es kürzlich in einer Prognose. Insgesamt lebten derzeit 7530 Flüchtlinge im östlichsten der sechs Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern, darunter etwa 3000 Menschen aus der Ukraine.