Greifswald (dpa/mv). Die Klima-Aktivisten der Letzten Generation fordern einen Gesellschaftsrat für Klimafragen. Der sollte aus ihrer Sicht über dem Bundestag stehen und verbindliche Entscheidungen treffen. Letzteres lehnt Greifswalds OB Fassbinder ab, will den Rat aber unterstützen.

Greifswalds Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) hat den Klima-Aktivisten der Letzten Generation Unterstützung bei ihrer Forderung nach einem Gesellschaftsrat für Klimaschutz zugesichert. Bei einem Gespräch am Freitag sei man sich einig geworden, dass solch ein per Los zusammengesetzter Rat ein ergänzendes Format zum Bundestag sein könne, aber ihn nicht aushebeln dürfe, sagte Fassbinder nach dem Treffen. Er werde einen entsprechenden Brief an die Regierungsfraktionen im Bundestag schreiben.

Die drei Vertreter der Letzten Generation hätten in dem Gespräch anerkannt, dass Greifswald bei seinen Klimaschutz-Bemühungen schon weit sei. Man wolle sich darauf aber nicht ausruhen, betonte Fassbinder. Die Bemühungen um eine Senkung des CO2-Ausstoßes müssten intensiviert werden.

Die Bewegung hatte in einem Brief an Fassbinder ihre Forderung nach Einrichtung eines Gesellschaftsrates mit der Androhung von Störungen untermauert. Nach dem Gesprächsangebot hatten die Aktivisten davon Abstand genommen. Fassbinder betonte, er habe der Letzten Generation vermittelt, dass er Drohungen als keinen akzeptablen Schritt auf dem Weg in einen Dialog ansehe. Auch in anderen Städten in Deutschland waren derartige Schreiben der Letzten Generation eingegangen, etwa in Hamburg.