Stralsund/Eberswalde. Sie sollen teure Autos und Wohnmobile bestimmter Marken gestohlen haben. In Stralsund hat der Prozess gegen fünf Männer begonnen.

Am Landgericht Stralsund stehen fünf mutmaßliche Fahrzeugdiebe einer wohl größeren Bande vor Gericht. Den 21 bis 31 Jahre alten Männern wirft die Staatsanwaltschaft bandenmäßigen Diebstahl und Hehlerei in großem Stil vor. Die Männer sollen von Juli bis Oktober 2022 in mindestens 24 Fällen Geländewagen und Wohnmobile im Gesamtwert von rund einer Million Euro gestohlen oder dies versucht haben, erklärte der Vertreter der Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn am Montag.

Die meisten Fahrzeuge wurden nach Polen gebracht, wo sie verkauft oder in Teile zerlegt und diese in andere Fahrzeuge diesen Typs verbaut oder auch verkauft wurden. Mit dem Geld habe man seinen Lebensstil finanzieren wollen.

Zu Prozessbeginn kam es nach Angaben des Landgerichtes zu einem Verständigungsgespräch mit allen beteiligten Seiten. Gegen Geständnisse der Angeklagten soll ein bestimmtes Strafmaß zugesichert werden. Konkretes will die Kammer am nächsten Verhandlungstag, am Freitag, bekanntgeben.

Haupttäter der Bande soll ein 24-Jähriger sein, dem allein 18 Diebstähle oder versuchte Diebstähle zur Last gelegt werden. Einem 21-Jährigen werden 12 Fahrzeugdiebstähle, den drei anderen Männern ebenfalls mehrere Diebes- und Hehlertouren vorgeworfen. Gegen weitere Verdächtige werde noch ermittelt.

Allein elf Fälle ereigneten sich in Mecklenburg-Vorpommern, darunter in Güstrow, Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Greifswald Grimmen und der Region Neubrandenburg. Weitere Diebstähle wurden aus Eberswalde, Wandlitz, Fürstenberg und Halbe in Brandenburg sowie aus Schleswig-Holstein und Berlin gemeldet.

Zwei der Angeklagten wurden nach Verfolgungsjagden mit der Polizei, bei denen sie mit gestohlenen Autos verunglückten, gestellt, unter anderem in Wriezen bei Berlin. Der Hauptverdächtige wurde im Oktober in Magdeburg gefasst, als er einen Geländewagen aufgebrochen haben soll, eine Polizeistreife kam.

Für den Prozess hatte die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Stralsund die Ermittlungen gebündelt. Beteiligt war auch die Polizei in Polen. Für den Prozess sind bisher sechs Verhandlungstage geplant, Urteile soll es frühestens am 22. März geben.