Anklam (dpa/mv). Länger als ursprünglich veranschlagt und mit wetterbedingten Herausforderungen verlief die sogenannte Rübenkampagne in Anklam. Nun ist sie beendet. Die Betreiber der Zuckerfabrik sind trotz allem zufrieden.

Nach 151 Tagen hat die Anklamer Zuckerfabrik die jüngste Verarbeitungskampagne von Zuckerrüben beendet. Seit Mitte September seien etwa 1,76 Millionen Tonnen Rüben zu 262 000 Tonnen Weißzucker, Dick- und Dünnsaft verarbeitet worden, teilte die Fabrik am Dienstag mit. Es handele sich nach der Vorjahreskampagne um die zweitgrößte Verarbeitungsmenge.

Probleme hätten Mitte Dezember die niedrigen Temperaturen und die anschließende Erwärmung gemacht. Während der letzten 40 Kampagnentage hätten sich Landwirte und Unternehmen gemeinsam bemüht, die wenig bis nicht geschädigten Zuckerrüben auszusondern und zur Fabrik zu bringen. Bei der Verarbeitung seien wie im Vorjahr bei verringerter Verarbeitungsleistung mehr Hilfsstoffe benötigt worden. Die genaue Menge der frostgeschädigten Rüben werde noch ermittelt. „Einmal mehr zeigte sich unsere Abhängigkeit von Wetter und Klima.“

Trotz des vergleichsweise trockenen Sommers 2022 sei der Zuckerertrag mit rund 13 Tonnen je Hektar positiv ausgefallen (2021/22: 13,9 Tonnen). Die Kampagne - wie die Verarbeitungszeit genannt wird - fiel länger aus als geplant. Nach dem offiziellen Ende am 11. Februar sei der Rübenhof leer, und die Silos seien voll. Ab April soll die Dicksaftkampagne starten. Dabei wird Dicksaft - ein Zwischenprodukt der Zuckerherstellung - zu Zucker verarbeitet.

Die 1883 gegründete Zuckerfabrik ist seit 2009 Teil eines niederländischen Konzerns, der seit 2020 den Namen Cosun Beet Company trägt. Der Standort Anklam zählt rund 200 Beschäftigte. Hinzu kommen 25 Auszubildende sowie saisonal etwa 30 Kräfte. Hier wird unter anderem auch Bioethanol und Biomethan hergestellt.