Schwerin. Hendrik Bolz alias Testo vom Rap-Duo Zugezogen Maskulin musste sich seinen Zugang zur Kultur erkämpfen. „Theater war in meiner Jugend uncool“, erinnert er sich. „Cool war es, ein harter Kerl zu sein.“ Lesen sei schon problematisch gewesen. „Da versteckte man sein Harry-Potter-Buch lieber, damit die Kumpels nicht über einen lachen“, sagte Bolz der Deutschen Presse-Agentur zur Uraufführung von „Nullerjahre“ im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Bolz hatte mit „Nullerjahre“ ein Buch über seine Jugend im ostdeutschen Plattenbau geschrieben.

Hendrik Bolz alias Testo vom Rap-Duo Zugezogen Maskulin musste sich seinen Zugang zur Kultur erkämpfen. „Theater war in meiner Jugend uncool“, erinnert er sich. „Cool war es, ein harter Kerl zu sein.“ Lesen sei schon problematisch gewesen. „Da versteckte man sein Harry-Potter-Buch lieber, damit die Kumpels nicht über einen lachen“, sagte Bolz der Deutschen Presse-Agentur zur Uraufführung von „Nullerjahre“ im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Bolz hatte mit „Nullerjahre“ ein Buch über seine Jugend im ostdeutschen Plattenbau geschrieben.

Buch und Stück beschreiben Testos von Wut und Gewalt, Hass, Angst und Perspektivlosigkeit geprägtes Aufwachsen im Stralsunder Plattenbaugebiet Knieper West in den Jahren nach 2000. So etwas wie Theater war da kein Thema. „Da ist man mal mit der Schule hingegangen, eher zwangsweise“, erzählt er. „Ich hatte das Gefühl, das ist nichts für mich und ich bin vielleicht auch für die nicht interessant.“

Nach der Schule ging Bolz nach Berlin. Er wandte sich dem Rap zu. Das Theater blieb ihm weiter fremd. „Ich hatte noch lange Berührungsängste mit dieser Welt“, sagt er. „Ich kannte die Codes nicht, zum Beispiel was man im Theater anzieht. Ich dachte, da muss man mit Frack und Zylinder hin.“ Erst als 30-Jähriger in Berlin habe er gemerkt, dass das Theater vielleicht doch spannend sei. Bolz ist Jahrgang 1988.