Schwerin (dpa/mv). Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) will mehr Geld für Gedenkstättenfahrten von Schülern bereitstellen und die Fahrten auch schon für jüngere Mädchen und Jungen öffnen. Die Antragstellung für die Schulen solle vereinfacht werden, kündigte Oldenburg am Freitag im Landtag an. Anlass war ein Antrag aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD für eine Stärkung der demokratischen Erinnerungskultur an Schulen.

Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) will mehr Geld für Gedenkstättenfahrten von Schülern bereitstellen und die Fahrten auch schon für jüngere Mädchen und Jungen öffnen. Die Antragstellung für die Schulen solle vereinfacht werden, kündigte Oldenburg am Freitag im Landtag an. Anlass war ein Antrag aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD für eine Stärkung der demokratischen Erinnerungskultur an Schulen.

So soll der Topf für Fahrten zu den ehemaligen deutschen NS-Vernichtungslagern ins heutige Polen von jetzt 50 000 Euro im Jahr mindestens verdoppelt werden, wie eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erläuterte. Für Gedenkstättenfahrten in Mecklenburg-Vorpommern stehen demnach 100 000 Euro jährlich zur Verfügung - darin eingeschlossen seien auch Fahrten zum kulturellen und naturhistorischen Erbe des Landes. Bislang würden die Fahrten in der Regel ab Klasse sieben gefördert. Ziel sei nun eine Öffnung der Jahrgangsstufen.

Die AfD sprach sich dagegen aus, Gedenkstättenfahrten bereits mit Grundschülern zu unternehmen. Viertklässler seien noch gar nicht in der Lage zu erfassen, was da geschehen sei, sagte der AfD-Abgeordnete Enrico Schult in der Debatte. Die Grundschule solle sich der Elementarbildung widmen und dort gebe es Defizite.

Oldenburg betonte, dass neben den KZ-Gedenkstätten auch Gedenkorte für die Opfer der jüngeren deutschen Geschichte, der SED-Diktatur, aufgesucht werden sollten. „Es ist wichtig, dass auch die widersprüchliche Geschichte der DDR immer wieder Gegenstand der Bildung, der Auseinandersetzung und natürlich auch der Aufarbeitung ist“, sagte die Linken-Politikerin. Sie nannte die DDR in ihrer Rede einen Staat mit Ungerechtigkeiten, Errungenschaften, nahezu unüberwindlichen Grenzen und einer von vielen empfundenen großen sozialen Sicherheit.

Dies rief Widerspruch von der CDU hervor. Der Abgeordnete Torsten Renz sagte, es sei anerkennenswert, dass die Linke die SED-Diktatur in den Antrag mit aufgenommen habe. Allerdings sei es - etwa mit Blick auf den Jugendwerkhof Torgau - nicht richtig, von „Ungerechtigkeiten“ in der DDR zu sprechen. Das sei Unrecht gewesen. „Für uns war die DDR ein Unrechtsstaat“, betonte er.