Ribnitz-Damgarten/Bergen (dpa/mv).

Bürgerinitiativen im Nordosten haben den Ausbau touristischer Infrastruktur kritisiert. Die Initiative «Kein Massentourismus auf Pütnitz» wandte sich am Donnerstag in einem Brief an Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Die Autoren fordern das Land auf, den geplanten Freizeitpark bei Pütnitz (Landkreis Vorpommern-Rügen) nicht zu subventionieren.

Auf Initiative des Freizeitpark-Betreibers Center Parcs wollen mehrere Partner auf der Halbinsel Pütnitz eine große Anlage mit Tausenden Betten errichten. Das ist aus Sicht der Bürgerinitiative auch mit Blick auf den Energieverbrauch angesichts der Energiekrise nicht erklärbar. Auch stünden hinter Center Parcs ausländische Investoren, denen es vor allem um Profit gehe. Die Stadt Ribnitz-Damgarten wolle Grundstücke unter Wert verkaufen und sei von dem Projekt finanziell überfordert. Befürworter sehen hingegen eine wichtige Investition in die Zukunft der Region.

Die Bürgerinitiative «Lebenswertes Rügen» spricht sich in einer Mitteilung vom Mittwoch für eine Begrenzung beim Ausbau der Bettenkapazitäten und Ferienunterkünfte auf Deutschlands größter Insel aus. Die Initiative fordert ein Gremium mit Bürgerbeteiligung zur Steuerung der touristischen Entwicklung. Schon länger wird etwa eine Art Inselrat diskutiert. Ähnlich wie auf der Insel Usedom überfordert auf Rügen vor allem in der Hochsaison der touristische Verkehr stellenweise die Infrastruktur. Hinzu kommen etwa hohe Immobilienpreise und fehlende Infrastruktur für Einheimische.