Greifswald (dpa/mv). Mit Plasma Probleme der Gesellschaft lösen - daran arbeiten seit 30 Jahren Forscher eines Instituts in Greifswald. Am Donnerstag wird Geburtstag gefeiert. Die Themen für die Zukunft stehen schon.

Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) in Greifswald feiert am Donnerstag sein dreißigjähriges Bestehen. Probleme und Herausforderungen der Gesellschaft wolle man mit der eigenen Grundlagenforschung lösen, sagte INP-Sprecher Stefan Gerhardt. Die großen Themen für die Zukunft lauteten erneuerbare Energien, ökologischere Landwirtschaft und Bioökonomie.

«Wir sind natürlich auch weiter im Bereich Plasmamedizin am Forschen». Eine von bislang fünf Ausgründungen ist etwa die Firma Neoplas Med, das sich auf die Wundheilung mittels Kaltplasma spezialisiert hat und erst kürzlich einen großen Investor ins Boot holen konnte. In den kommenden zwei Jahren sind laut Gerhardt zwei weitere Ausgründungen geplant - also Unternehmensgründungen durch Wissenschaftler des Instituts.

Das INP ist nach eigenen Angaben das europaweit größte außeruniversitäre Forschungsinstitut zu Niedertemperaturplasmen. Plasma ist eine Art elektrisch geladenes Gas, auch vierter Aggregatzustand genannt. Beleuchtung, Bildschirme, kratzfeste Oberflächen, mikroelektronische Bauelemente oder auch Schweißen, elektrische Schalter, Solaranlagen oder Brennstoffzellen seien ohne Plasmaforschung nicht denkbar, heißt es vom INP. Auch zur Desinfektion werde Plasma genutzt.

Nicht immer führe die Grundlagenforschung zum angepeilten Ziel, sagte Gerhardt. «Forschung bedeutet, dass man sich neuen Themen widmet.» Aber auf dem Weg mache man auch neue Entdeckungen.

Organisiert als gemeinnütziger Verein gehört das INP seit seiner Gründung im Januar 1992 der Leibniz-Gemeinschaft an. Dass das Jubiläum nicht schon im Januar begangen wurde, hat laut Gerhardt mit der Corona-Pandemie zu tun. Für Donnerstag waren ein Festakt mit Ehrengästen und den rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Laborführungen geplant.