Berlin.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat die mögliche Sabotage an den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 als Warnruf bezeichnet. «Ich glaube, dass das wirklich auch ein Warnruf ist für uns, dass wir wirklich sehr viel mehr tun müssen, um uns selbst zu schützen gegen solche Anschläge», sagte die Schwedin am Mittwochabend im ZDF-«heute journal». Der Vorfall sei eine «Eskalation» und «eine Bedrohung». Es sei zu früh, um über mögliche Verantwortliche für die Lecks zu sprechen. «Aber soweit ich es beurteilen kann, ist es ein sehr intelligenter Anschlag, der nicht verübt worden sein kann von einer normalen Gruppe von Menschen.» Das Risiko sei groß, dass ein Staat dahinter stehe. «Wir haben natürlich einen Verdacht. Aber es ist zu früh, das abschließend zu beurteilen.»

Johansson kündigte an, dass die Kommission einen Belastungstest für die kritische Infrastruktur in Europa vorschlagen werde. «Wir werden uns jetzt an alle Mitgliedstaaten wenden und wir werden einen Belastungstest durchführen in Bezug auf die kritische Infrastruktur», sagte die Kommissarin.