Greifswald (dpa/mv).

Der Greifswalder Professor und Moorexperte Hans Joosten erhält das Bundesverdienstkreuz. Am Freitag werde ihn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue in Berlin ehren, teilte das Greifswald Moor Centrum am Mittwoch mit.

Der gebürtige Niederländer habe auf die klimaschädlichen Auswirkungen trockengelegter Moore und die positiven Effekte der Wiedervernässung aufmerksam gemacht, heißt es demnach zur Begründung. Mit dem Greifswald Moor Centrum habe er eine der weltweit gefragtesten Forschungsstellen für den Klimaschutz mitgegründet. Er habe außerdem praktische Wege aufgezeigt, wie Moore im Rahmen der sogenannten «Paludikultur» klimaschonend landwirtschaftlich genutzt werden können und damit eine ganz neue Fachrichtung geprägt.

Der 1955 geborene Wissenschaftler prägte die Forderung «Moor muss nass!». Nach dem Biologiestudium und verschiedenen wissenschaftlichen Stationen holte ihn 1996 der Moorexperte und Träger des Alternativen Nobelpreises, Michael Succow, nach Greifswald. Zunächst war Joosten dort wissenschaftlicher Mitarbeiter. Schließlich leitete er bis 2021 eine Arbeitsgruppe. Auch nach dem Ende seiner Tätigkeit an der Universität ließen Joosten die Moore nicht los, wie er im vergangenen Jahr gesagt hatte.

Er hat unzählige Publikationen und bereits mehrere Auszeichnungen vorzuweisen. Im vergangenen Jahr erhielt er zusammen mit der Biodiversitätsforscherin Katrin Böhning-Gaese den mit 500.000 Euro dotieren Deutschen Umweltpreis.

Joosten soll anlässlich des bevorstehenden Tags der Deutschen Einheit zusammen mit 20 weiteren Menschen geehrt werden. Sie trügen in herausragender Weise dazu bei, Lösungen für die globalen Herausforderungen unserer Zeit wie den Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Corona-Pandemie, Armutsbekämpfung, Migration und den Klimawandel zu finden sowie den Zusammenhalt in unserem Land zu stärken, hieß es unter Verweis auf das Bundespräsidialamt.