Koserow (dpa/mv). Nach dem Zugunfall auf Usedom suchen Ermittler weiter nach der Unfallursache. Es wird geprüft, ob der Lkw-Fahrer die Halbschranken umfahren wollte. Der Bahnverkehr rollt wieder.

Nach einem Zugunfall bei Koserow auf der Insel Usedom mit neun Verletzten rollt der Bahnverkehr dort wieder: Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn AG am Mittwoch sagte, hat die Usedomer Bäderbahn - ein Tochterunternehmen der Bahn - am Morgen den Betrieb zwischen Zinnowitz und Heringsdorf wieder aufgenommen. Fachleute hatten vorher Schienen und Gleiskörper auf Schäden untersucht.

Am frühen Dienstagmorgen war ein Triebwagen an dem Bahnübergang auf der Bundesstraße 111 mit einem Sattelzug-Lastwagen zusammengestoßen. Der hintere Teil des Lkw wurde dabei abgerissen, eine Schrankenanlage zerstört. Der Triebwagen rutschte trotz Notbremsung noch ein Stück auf dem Gleis entlang und entgleiste dann. Mehrere Reisende und der Triebwagenführer wurden verletzt. Der 31-jährige Fahrer des Lebensmittel-Lasters erlitt laut Polizei einen Schock. Der Schaden wurde auf 1,2 Millionen Euro geschätzt.

Die Bergung des Lastwagens dauerte rund zehn Stunden, die Bergung des Triebwagens konnte abends abgeschlossen werden. Ermittler prüfen, ob der Lkw-Fahrer bei geschlossenen Halbschranken noch versucht hat, den Bahnübergang zu passieren. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahn- und des Straßenverkehrs sowie wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, hieß es von der Bundespolizei. Im Zug der Usedomer Bäderbahn waren zum Unfallzeitpunkt laut Polizei 15 Passagiere und Bahnmitarbeiter unterwegs.