Schwerin (dpa/mv).

Die Einnahmen der Kommunen aus Gewerbe- und Grundsteuern sind trotz Corona-Pandemie im vergangenen Jahr kräftig gestiegen. Das Statistische Amt des Landes errechnete ein Plus von 17,2 Prozent im Vergleich zu 2020. Die Städte und Gemeinden nahmen 804,9 Millionen Euro aus den sogenannten Realsteuern ein, deren Höhe sie selbst festsetzen können. Wie das Amt am Donnerstag in Schwerin weiter mitteilte, lagen die Einnahmen 2021 auch deutlich über Vor-Corona-Niveau: 2019 waren nach Angaben der Statistiker 723,5 Millionen Euro aus den drei Steuerarten eingestrichen worden.

Zu den Realsteuern zählen die Gewerbesteuer sowie die Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Grundstücke und die Grundsteuer B für alle anderen Grundstücke. Die Gewerbesteuereinnahmen stiegen von 2020 zu 2021 um 23,8 Prozent. Um ihre Einnahmen zu erhöhen, erhöhten dem Amt zufolge im vergangenen Jahr 57 der 726 Kommunen im Nordosten ihren Gewerbesteuerhebesatz. Den landesweit höchsten hat mit 465 Prozent die Hansestadt Rostock, den niedrigsten die Gemeinde Rögnitz (Nordwestmecklenburg) mit 240 Prozent. Der durchschnittliche Hebesatz stieg um 4 Punkte auf 388 Prozent.

Die Einnahmen der Grundsteuer A stiegen um 1,1 Prozent auf 18 Millionen Euro. Ihren Hebesatz erhöhten 68 Gemeinden. Die Einnahmen aus der Grundsteuer B stiegen um 1,6 Prozent auf 188,3 Millionen Euro, wobei 53 Städte und Gemeinden ihren Hebesatz erhöhten. Der Durchschnittswert stieg um 2 Punkte auf 434 Prozent. Den höchsten Hebesatz hatte mit 700 Prozent Wackerow (Landkreis Vorpommern-Greifswald). In 28 Gemeinden werde der landesweit geringste Hebesatz von 300 Prozent angewandt, hieß es. Die Tendenz sei sinkend.