Berlin.

Der Schriftsteller und Drehbuchautor Jurek Becker (1937-1997) erhält eine Gedenktafel in Berlin. Damit soll an den Autor erinnert werden, der mit seinem 1969 erschienenen Roman «Jakob der Lügner» international bekannt geworden war.

Becker war 1977 als DDR-Dissident nach West-Berlin gezogen, nachdem er zu den Erstunterzeichnern des offenen Briefs gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermanns 1976 gehört hatte. Seine Romane wurden deswegen nicht mehr in der DDR verlegt.

Von 1980 bis 1994 wohnte Becker im Stadtteil Kreuzberg. Dort soll nun am Haus Hagelberger Straße 10c am 13. September im Beisein von Kultursenator Klaus Lederer (Linke) eine Gedenktafel enthüllt werden.

Der in Łódź geborene Becker überlebte als Kind jüdischer Eltern mehrere Konzentrationslager. Nach dem Krieg zog er nach Ost-Berlin. Dort studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität und belegte einen Kurs an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Anschließend arbeitete er als Drehbuchautor und Schriftsteller.

Sein berühmtester Roman «Jakob der Lügner» handelt von der verzweifelten Hoffnung der Menschen in einem jüdischen Ghetto in den letzten Wochen vor Räumung und Deportation.