Gülzow/Schwerin (dpa/mv).

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat sich bei ihrem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern für mehr Holzeinsatz am Bau ausgesprochen. Pflanzliche Materialien entziehen der Atmosphäre im Wachstum Kohlenstoffdioxid. «Diesen Vorteilen wollen wir mit der geplanten bundesweiten Holzbauinitiative Rechnung tragen und bestehende Hemmnisse abbauen», sagte die Ministerin am Donnerstag bei ihrem Besuch der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in Gülzow (Landkreis Rostock). Bei der Umsetzung zähle man auch auf Akteure aus dem Nordosten wie das Holzbaucluster Wismar, die Hochschule Wismar, der Landesbeirat Holz und die FNR.

Den Angaben zufolge unterstützt die FNR aktuell im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums bundesweit über 240 laufende Forschungsvorhaben zum Thema Holzbau mit einer Gesamtsumme von 73 Millionen Euro.

Auch Landesklimaminister Till Backhaus (SPD) sieht in dem Rohstoff ein Potenzial zur Senkung der Treibhausgasemissionen und will das nicht ungenutzt lassen. «Das Ziel, die Holzbauquote im Wohnungsbau bis zum Jahr 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen, ist eine wichtige Wegmarke», sagte er bei dem Besuch.

Aus Sicht des Landesrechnungshofes muss die Landesregierung jedoch auch für mehr Verbindlichkeit bei eigenen Bauprojekten sorgen. In dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzbericht werden unter anderem fehlende Regeln kritisiert, an denen man den Erfolg von Baumaßnahmen in Sachen Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit bewerten kann.

Das für die Liegenschaftsverwaltung zuständige Finanzministerium trat dieser Kritik entgegen. Es gebe klare Mindestansprüche für Landesgebäude: Bei Neubauten etwa sollen mindestens 75 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt sein, der Primärenergiebedarf darf gemäß dem «EG 40»-Standard zudem nur 40 Prozent eines festgelegten Referenzgebäudes aufweisen. Zudem sollen in Zukunft verstärkt hocheffiziente Anlagen für die Heizung, Lüftung und Beleuchtung der Landesgebäude eingesetzt werden. Diese Vorgaben sind den Angaben nach sogar strenger als im Gebäudeenergiegesetz gefordert.