Altwarp/Frankfurt (Oder) (dpa/mv).

Angesichts des massenhaften Fischsterbens in der Oder beruhigt der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern Urlauber. Natürlich könne man im Land weiterhin gefahrlos Urlaub machen, teilte Till Backhaus (SPD) am Mittwoch mit. «Zugespitzt gesagt: MV hat fast 2000 Kilometer Ostseeküste, aber keinen Kilometer Oder-Ufer.»

Eine generelle Entwarnung könne es wegen der weiterhin unklaren Ursache aber nicht geben. Hinweise, giftige Algen könnten ursächlich sein, würden geprüft. «Im Moment haben wir jedoch nur Hypothesen und keine Beweise für irgendeine Theorie.»

Der Politiker unterstrich, dass im deutschen Teil des Stettiner Haffs bislang weder Fischkadaver noch ungewöhnliche Messwerte entdeckt worden seien. Trotzdem machten sich alle große Sorgen, dass die Umweltkatastrophe in der Oder massive Folgen für das Ökosystem habe.

Die Behörden haben davor gewarnt, im deutschen Teil des Stettiner Haffs zu baden, angeln, fischen oder Wasser zu entnehmen. Laut Schweriner Gesundheitsministerium handelt es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, da gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden könnten. «Alle Maßnahmen, die derzeit ergriffen werden, dienen vorbeugend dem Schutz der Bevölkerung und ihrer Gäste», erklärte Backhaus.

Die Ursache für das massenhafte Fischsterben in der Oder ist noch immer unklar. In Polen und in Brandenburg sammeln Helfer seit Tagen Fischkadaver ein. Die Oder mündet in das Stettiner Haff, durch das die deutsch-polnische Grenze verläuft und das mit der Ostsee verbunden ist. Das Mündungsgebiet ist weit verzweigt und das Haff mit rund 900 Quadratkilometern etwa doppelt so groß wie der Bodensee.