Schwerin (dpa/mv). Die Gasumlage steht fest und wird viele Menschen in MV treffen. Zusätzlich steigen die Gaspreise heftig. Zurzeit bekommen die Kunden der Stadtwerke Schwerin Post von ihrem Versorger.

Die Gasumlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde ab Oktober wird viele Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern nach Einschätzung des SPD-Energiepolitikers Falko Beitz hart treffen. Ein Haushalt mit 15.000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr zahle dann knapp einen Euro pro Tag mehr, rechnete Beitz am Montag vor. Wichtig sei es, dass auf die Umlage nicht noch die Mehrwertsteuer fällig werde. «Das wären im genannten Beispiel nochmals gut 70 Euro zusätzlich pro Jahr.»

Insgesamt helfe die Umlage jedoch, den Preisdruck für viele Kunden abzumildern, sagte Beitz. «Es braucht aber zwingend eine Unterstützung des Bundes für einkommensschwache Haushalte, die 365 Euro zusätzlich nicht mal eben so bezahlen können.» Auch müsse sichergestellt werden, dass niemandem im Winter das Gas abgestellt werde, wenn Zahlungen nicht kämen. Die mitregierende Linke forderte zielgenaue Entlastungen. Die AfD verlangte die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 und längere Laufzeiten der verbliebenen Atomkraftwerke, um die Energiepreise zu senken.

Beitz zufolge könnte die Gasumlage sinken oder ganz entfallen, wenn LNG-Terminals an Netz gehen und es in der Folge zu einer Entspannung beim Gaspreis komme. Die Gasumlage kann alle drei Monate angepasst werden.

Unterdessen bekommen Gaskunden der Stadtwerke Schwerin zum 1. Oktober eine Preiserhöhung, in der die Gasumlage noch nicht enthalten ist. Der Preis pro Kilowattstunde verdoppelt sich für die meisten Kunden des Tarifs «Citygas best» um 11,35 Cent auf 22,71 Cent, wie das Unternehmen mitteilte. Der Grundpreis bleibe unverändert.

Für einen Durchschnittshaushalt mit 20.000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr ergäben sich Mehrkosten von rund 190 Euro brutto im Monat. Dies entspreche einer Erhöhung um 70 Prozent. Für einige Kunden mit älteren Preisen, die zwischenzeitlich noch nicht angepasst worden seien, falle die Erhöhung dementsprechend größer aus.

Für Kunden in der Grundversorgung verteuere sich die Kilowattstunde um ebenfalls 11,35 Cent auf 25,66 Cent bei gleichbleibendem Grundpreis. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 2000 Kilowattstunden im Jahr fielen monatliche Mehrkosten von rund 19 Euro brutto an, was einer Erhöhung um 45 Prozent entspreche.

Die Gasumlage ist in den Preisen noch nicht enthalten. Die Stadtwerke Schwerin würden sowohl diese Umlage als auch eine auf Bundesebene im Gespräch befindliche Speicherumlage in vollem Umfang an ihre Gaskunden weitergeben, hieß es.