Schwerin (dpa/mv).

Während die Corona-Sommerwelle durch Mecklenburg-Vorpommern rollt, richten Politik und Behörden den Blick bereits auf den Herbst. Heute kommt dazu der Pandemie-Expertenrat des Landes zu einer Online-Beratung zusammen. Bis Ende August sind drei Treffen geplant.

Dabei geht es um Fragen, wie geimpft werden kann und wie besonders vulnerable Gruppen erreicht werden sollen. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) hat bereits an alle Älteren und Vorerkrankten appelliert, sich eine vierte Impfung zu holen und damit nicht bis zum Herbst zu warten. Ab Ende August, so die bisherigen Planungen, sollen mobile Impfteams in den Pflegeheimen die erneute Auffrisch-Impfung anbieten.

Zum Pandemie-Expertenrat gehören Wissenschaftler wie der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger und der Greifswalder Bio-Informatiker Lars Kaderali, Vertreter der Krankenhäuser und der Ärzteschaft sowie Kommunal- und Sozialverbände. Das Gremium werde auch die aktuelle Corona-Lage besprechen, sagte ein Sprecher des Schweriner Gesundheitsministeriums. Zuletzt sei das Gremium im Mai zusammengekommen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der nachgewiesenen Neuinfektionen lag am Montag in MV bei 656,3 - nach 541,7 vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) bekanntgab. Die wichtige Sieben-Tage-Inzidenz der Krankenhauseinweisungen lag landesweit bei 5,6 - nach 3,8 vor einer Woche. In einigen Regionen liegt der Wert aktuell aber deutlich höher, etwa in Schwerin am Montag bei 10,5 und im Landkreis Ludwigslust-Parchim bei 10,4.

Bisher habe noch kein Landkreis eine drohende Überlastung angezeigt, so der Ministeriumssprecher. Sollte eine Überlastung des Gesundheitswesens drohen, müsste der betroffene Landkreis oder die kreisfreie Stadt dies anzeigen, und der Landtag könnte beschließen, die Region zum Corona-Hotspot zu erklären. Dann könnten dort Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen werden.