Neustrelitz (dpa/mv).

Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Neustrelitz können das Weltraumwetter nun besser überwachen. Wie das Schweriner Wissenschaftsministerium am Freitag mitteilte, wurde eine neue, elf Meter lange Triband-Antenne an der Mecklenburgischen Seenplatte in Betrieb genommen.

Damit können sogenannte Sonnenwinddaten von Satelliten in drei Frequenzbändern empfangen werden. Sonnenwinde oder Sonnenstürme sind Strahlungs- und Plasma-Ausbrüche der Sonne, die Auswirkungen auf den Weltraum und die Erde haben.

So wird das Erdmagnetfeld beeinflusst, was technische Infrastruktur auf der Erde und satellitengestützte Systeme empfindlich stören kann - auch Handynetze und Überwachungssysteme. Dafür soll das DLR möglichst zuverlässige Daten liefern. «Der DLR-Standort Neustrelitz steht für exzellente und weltweit anerkannte Forschung und Entwicklung sowie wissenschaftlichen Austausch», erklärte MV-Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD).

Die hochgradig vernetzte, digitalisierte Welt mit ihren satellitengestützten Navigations- und Kommunikationssystemen brauche Informationen und Erkenntnisse über mögliche Schwankungen. In Neustrelitz wurde dazu ein Institut eingerichtet, zu dem 80 Mitarbeiter gehören.

Mecklenburg-Vorpommern hat den Aufbau mit rund zehn Millionen Euro unterstützt und gibt rund 670.000 Euro für Betriebskosten dazu. Das DLR betreibt seit 1992 den Standort Neustrelitz, wo Satellitendaten empfangen und verarbeitet sowie maritimer Verkehr, dessen Sicherheit sowie das Weltraumwetter überwacht werden.