Neubrandenburg/Rostock (dpa/mv).

In Mecklenburg-Vorpommern haben Betrügereien über den Chatdienst WhatsApp stark zugenommen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, gab es im zweiten Quartal 2022 mehr als doppelt so viele Betrugsversuche wie im ersten Quartal diese Jahres. Von Januar bis März waren rund 200 solcher Betrügereien angezeigt worden, von April bis Juni waren es deutlich mehr als 400. Insgesamt verloren die Opfer im gesamten Bundesland im ersten Halbjahr auf deise Weise mehr als 550.000 Euro, wie es hieß. Das sei deutlich mehr als im gesamten Vorjahr.

Die Masche scheint einfacher umsetzbar als der klassische Enkeltrick. So erhalten potentielle Opfer eine WhatsApp-Nachricht von einer ihnen unbekannten Nummer. So könnten auf elektronischem Weg zugleich viel mehr Leute erreicht werden, als mit einem Anruf. Darin stehe meist: «Hallo Mama, mein Handy ist kaputt und das ist meine neue Nummer» oder Ähnliches, erklärte eine Sprecherin. Dazu gebe es oft einen Smiley. Reagiere der Adressat, komme es zu kurzem Austausch, auf den meist die Bitte folgt, dass dringende Rechnungen vom Angeschriebenen beglichen werden könnten.

Das Geld werde später zurückgezahlt, werde versichert. Meist handele es sich um drei- bis vierstellige Beträge. Im Jahr 2021 hatten Trickbetrüger in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt rund drei Millionen Euro erbeutet. Das war etwa ein Drittel mehr als 2020. Am häufigsten fielen Opfer auf falsche Polizisten oder Bankmitarbeiter herein.