Schwerin (dpa/mv).

Moorbauern sollen vom kommenden Jahr an in Mecklenburg-Vorpommern 600 Euro je Hektar Flächenprämie bekommen. Agrarminister Till Backhaus (SPD) kündigte am Donnerstag im Landtag eine entsprechende Richtlinie an. Mit diesem Schritt soll die Vernässung trockengelegter Moore einen Schub bekommen. «Ich glaube, das wird ein Durchbruch», sagte Backhaus. «Wir werden alternative Nutzungsformen auf den Weg bringen.» Auf herkömmlichen Böden gibt es nur 150 Euro Flächenprämie. Moorbauern sollen zusätzlich 450 Euro bekommen.

Ziel sei dabei nicht, die trockengelegten landwirtschaftlich genutzten Moore wieder vollkommen unter Wasser zu setzen, erläuterte Backhaus. Angestrebt sei eine gewisse Anhebung des Wasserspiegels, was eine weitere Nutzung in Form sogenannter nasser Landwirtschaft mit Paludi- oder Sumpfkulturen ermögliche. Man wolle mit der Landwirtschaft zusammen Lösungen finden, betonte Backhaus. Beispiele für Pflanzen, die mit einem hohen Wasserstand zurecht kommen, sind Gras und Schilf für Biogasanlagen.

Ein Problem der für den Klimaschutz unerlässlichen Moor-Renaturierung ist bisher, dass Eigentümer ihre trockengelegten Flächen nicht zur Vernässung zur Verfügung stellen wollen. Sie befürchten, dann nicht mehr darauf wirtschaften zu können. Backhaus stellte jedoch klar: «Wenn wir 2040 klimaneutral werden wollen, können wir auf die Moore nicht verzichten.» Rund 30 Prozent aller CO2-Emissionen in Mecklenburg-Vorpommern werden trockengelegten Mooren zugeschrieben.