Neubrandenburg (dpa/mv).

Für Mecklenburg-Vorpommern ist ein erster Affenpocken-Fall gemeldet worden. Es handele sich dabei um eine in Berlin festgestellte Infektion bei einem im Nordosten gemeldeten Mann, sagte am Donnerstag Anja Neutzling, Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus). Zuvor hatte die «Ostsee-Zeitung» berichtet.

Der Mann ist demnach im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gemeldet, er habe sich vermutlich in Berlin bei einem anderen Menschen angesteckt. Der Fall sei am 24. Juni von dort gemeldet worden. Entscheidend für die Zuordnung der Fälle ist der Ort des ersten Wohnsitzes. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Affenpocken-Fälle in Deutschland zuletzt mit rund 970 an. Berlin ist besonders betroffen.

Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger hatte sich kürzlich optimistisch gezeigt, dass die Pandemie in Deutschland schnell wieder eingefangen werden könne. Die Verbreitung erfolge hierzulande nur langsam.

Affenpocken gelten - verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken - als weniger schwere Erkrankung. Die Inkubationszeit beträgt laut RKI 5 bis 21 Tage. Die Symptome (darunter zum Beispiel Fieber und Hautausschlag) verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst. Sie können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.