Schwerin (dpa/mv).

Rund 150.000 9-Euro-Tickets sind nach Hochrechnungen der Verkehrsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern bisher verkauft worden. «Die Verkehrsunternehmen haben sich auf den zu erwartenden Ansturm soweit möglich vorbereitet und zusätzliches Personal bereitgestellt, um die Reisendenströme besser lenken zu können», sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Trotzdem habe es am Pfingstwochenende die erste Belastungsprobe für die ÖPNV-Infrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Insbesondere auf der Strecke zwischen Hamburg und Rostock sowie der Strecke zwischen Lübeck und Bad Kleinen sei es zu zahlreichen Überbesetzungen gekommen: Fahrgäste mussten am Bahnsteig stehen bleiben, weil kein Platz mehr für sie im Zug war.

Außerdem seien besonders an den Wochenenden viele Touristen im Nahverkehr unterwegs, um mit dem 9-Euro-Ticket an die Ostsee zu fahren. «Dass die Nachfrage durch Kurzzeit- und Tagesausflügler an die deutschen Küsten erheblich steigt, war absehbar», sagte Meyer. Sein Ministerium rechnet damit, dass zu Beginn der Sommerferien am 4. Juli die Belastung noch einmal zunehmen wird.

Um dem gerecht zu werden, brauche es mehr Geld, das vom Bund kommen solle, findet Meyer. Das derzeitige Verkehrsangebot müsse langfristig gewährleistet und ausgeweitet werden. «Dafür ist eine zusätzliche strukturelle und dauerhafte Erhöhung der Regionalisierungsmittel bereits ab 2022 erforderlich», sagte der Minister.