Schwerin/Stettin.

Mecklenburg-Vorpommern setzt weiter auf spürbare Wachstumsimpulse der polnischen Hafenstadt Stettin für den Osten des Bundeslandes. Seit nunmehr 22 Jahren gebe es eine regionale Partnerschaft mit der Woiwodschaft Westpommern und seit 2019 zusammen mit dem Land Brandenburg eine Geschäftsstelle für die Metropolregion Stettin.

"Vorpommern und Westpommern können das Herzstück eines neuen, grenzüberschreitenden Raumes der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, des kulturellen Austauschs und der persönlichen Begegnungen werden", sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag anlässlich eines Besuches in Stettin.

Schwesig nahm auf Einladung der IHK Neubrandenburg, die in Stettin ein Verbindungsbüro unterhält, am Empfang des Wirtschaftskreises Metropolregion Stettin teil. "Das Haus der Wirtschaft war eine Idee der IHK Neubrandenburg und es hat sich erfolgreich etabliert. Es ist ein wirklicher Gewinn für deutsche und polnische Firmen, für unsere Nachbarschaft und Partnerschaft", sagte die Ministerpräsidentin. Das Land unterstütze dessen Wirken in diesem Jahr mit 15 300 Euro.

Mit gut 400.000 Einwohnern ist Stettin doppelt so groß wie Rostock, der Hafen an der Odermündung zählt zu den wichtigsten Umschlagplätzen in Polen.

Politische Gespräche - etwa mit dem Wojewoden oder dem Marschall Westpommerns - gab es den Angaben zufolge nicht. Solche Treffen seien aus terminlichen Gründen nicht zustandegekommen, hieß es aus der Staatskanzlei. Schwesig war wegen ihres offensiven Eintretens für die Fertigstellung der Gasleitung Nord Stream 2 auch in Polen auf Kritik gestoßen.

Die Schweriner Regierungschefin machte erneut deutlich, dass Mecklenburg-Vorpommern großes Interesse an gutnachbarschaftlichen Beziehungen hat. "Wir sind mehr als Nachbarn. Polen gehört mit einem Handelsvolumen von 1,35 Milliarden Euro zu den wichtigsten Außenhandelspartnern unseres Landes. Viele Polen und Deutsche pendeln zwischen beiden Seiten, zum Arbeiten oder zum Einkaufen. Wir haben Kitas und Schulen, die polnische und deutsche Kinder gemeinsam besuchen", zählte sie auf. Zudem würden Kultur und Wissenschaft in engem Austausch stehen. "Die Zusammenarbeit mit unseren polnischen Partnern war und ist für die Landesregierung eine Herzensangelegenheit", versicherte sie.

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