Schwerin.

Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg hat Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) die Bekämpfung der gefürchteten Tierseuche als nationale Aufgabe bezeichnet. "Ich hoffe sehr, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Ernst der Lage erkennt", erklärte Backhaus am Freitag in Schwerin. Backhaus forderte, der Bund solle das notwendige Geld zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bereitstellen. "Mit der solidarischen Finanzierung des ASP-Schutzzauns an der Grenze zu Polen ist diesbezüglich ein erster wichtiger Schritt gegangen."

Das Afrikanische Schweinepest-Virus war am Mittwoch in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Baden-Württemberg nachgewiesen worden. Innerhalb von fünf Tagen waren in dem Betrieb in Forchheim 16 von 35 Hausschweinen verendet. Die übrigen Tiere wurden getötet. Für Wild- und Hausschweine ist das Virus tödlich, für Menschen stellt es keine Gefahr dar. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es bislang nicht.

Mit dem Ausbruch in Baden-Württemberg sind Backhaus zufolge von der Seuche nunmehr vier Bundesländer betroffen. Bisher gab es Fälle in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Der Minister appellierte erneut an alle Schweinehalter in MV, vorsichtig zu sein und alle Vorbeugungsmaßnahmen einzuhalten.

In Brandenburg, wo die Seuche im September 2020 zuerst in Deutschland aufgetreten war, wurden Backhaus zufolge bislang gut 2500 ASP-Fälle festgestellt, in Sachsen 1323 und in Mecklenburg-Vorpommern 30.

Brandenburg habe zur Bekämpfung der Seuche bisher 60 Millionen Euro ausgegeben und gehe bis Jahresende von insgesamt 100 Millionen aus. In Sachsen werde mit 40 Millionen Euro gerechnet. In Mecklenburg-Vorpommern seien bislang 15 Millionen Euro ausgegeben worden.

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