Rostock. 790 Millionen Euro gibt der Bund in diesem Jahr für die Städtebauförderung aus. Bei der Eröffnung eines neuen Parks in Rostock erklärt Bundesbauministerin Geywitz, warum das Geld eine gute Investition sei.

Zum Auftakt des bundesweiten Tages der Städtebauförderung hat Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) am Samstag einen neuen Bürgerpark im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel eingeweiht. Gemeinsam mit Christian Pegel (SPD), dem Bauminister Mecklenburg-Vorpommerns, und Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) besuchte sie ein Quartiersfest auf der mit Mitteln der Städtebauförderung neu gestalteten Fläche. Die Hansestadt sei für die Auftaktveranstaltung ausgewählt worden, weil durch die Städtebauförderung dort viel passiert sei und noch viel passieren werde, sagte die Ministerin vor Ort.

Allein in Rostock hat der Bund nach Angaben des Bundesbauministeriums seit 1991 rund 125 Millionen Euro für die Städtebauförderung bereitgestellt. "Wir haben ja gerade in Corona-Zeiten gemerkt, wie wichtig die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum ist", sagte Geywitz. Sehr viele Angebote, die die Gesellschaft heute für Familien bereithalte, seien mit Konsum und Kosten verbunden. Darum sei es wichtig, dass Orte geschaffen würden, an denen die Menschen sich zwanglos bewegen und zusammenkommen könnten. International könne beobachtet werden, dass da, wo die Stadtentwicklung nicht stimme und Stadtteile verelendeten, das Zusammenleben der Menschen leide. "Deswegen ist es gerade auch im Interesse des Bundes, dass wir eine starke Zivilgesellschaft haben; dass wir Menschen haben, die sich wohlfühlen zu Hause", sagte Geywitz.

Für die 1,6 Millionen Euro teure Gestaltung des Bürgerparks in Rostock hatte es laut Stadtverwaltung einen umfangreichen Beteiligungsprozess gegeben. Dabei habe sich gezeigt, dass alle Nutzergruppen sich einen WLAN-Hotspot und eine Wiese zum freien Aufenthalt wünschten. Bei den Kindern seien ein Trampolin und eine Minigolfanlage sehr gefragt gewesen, bei den Jugendlichen seien die meisten Stimmen für die Parcoursanlage und eine Kletterwand abgegeben worden.

Die Städtebauförderung ist nach Angaben des Ministeriums seit 1971 die gemeinschaftliche Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. 12.100 Gesamtmaßnahmen seien bis 2021 gefördert worden - in rund 4000 Kommunen bundesweit. Allein der Bund habe mehr als 19,6 Milliarden Euro investiert. 2022 seien erneut 790 Millionen Euro Bundesmittel vorgesehen.

Der bundesweite Tag der Städtebauförderung wird seit 2015 jährlich begangen. Laut Ministerium beteiligten sich am Samstag 565 Städte und Gemeinden an dem Aktionstag, der den Angaben zufolge zeigen soll, wie "mit Mitteln der Städtebauförderung und unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger attraktive Quartiere, Stadt- und Ortsteilzentren" entstehen.

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