Heringsdorf. Aus New York und Estland auf die Insel Usedom: Das Usedomer Musikfestival 2022 widmet sich im Herbst dem nördlichsten der baltischen Staaten. Schon im Mai aber kommt internationaler Besuch.

Chorgesang, Violinenkonzert und ungewöhnliche Instrumente: Das Usedomer Musikfestival taucht in diesem Jahr tief in die estnische Musikkultur ein. Drei Wochen lang können Einheimische und Touristen auf rund 35 Konzerten mehr als 350 Musikerinnen und Musiker erleben. "Estnische Kulturgeschichte reicht ganz weit zurück und ist ganz reich", sagte der Dramaturg des Festivals, Jan Brachmann, am Donnerstag bei der Vorstellung des Programms in Heringsdorf. "Wir werden den ganzen geschichtlichen Reichtum des Landes abbilden." Das Usedomer Musikfestival widmet sich jedes Jahr besonders der Musik eines baltischen Landes.

Bereits im Frühjahr aber gibt es auf der Insel große Konzerte: Vom 20. bis zum 24. Mai residiert das New York Philharmonic Orchestra für Sonderkonzerte auf Usedom. Das Ensemble auf die Insel zu holen sei eine große Herausforderung gewesen, sagte Intendant Thomas Hummel. Umso größer sei nun auch die Freude über die Konzerte.

Vom 17. September bis zum 8. Oktober zieht dann ein Stück Estland auf Usedom ein. Einer der Programmpunkte ist ein Konzert des estnischen Violinisten Hans Christian Aavik, dem Preisträger des diesjährigen Usedomer Musikpreises. Der 23 Jahre alte Musiker sei ein ganz außergewöhnlicher Geiger, sagte Brachmann. "Er hat ein ganz großes Repertoire, eine wirklich herzliche Ausstrahlungen."

Neben den Profis können sich die Besucher des Festivals auch über den Chor der Estnischen Akademie der Wissenschaften freuen. Mit fast 100 Sängerinnen und Sängern präsentieren sie beim Estnischen Sängerfest die Chorkultur des Landes. Auch ein ungewöhnliches Instrument erwartet die Besucher: Die Estin Kristi Mühling wird auf der Kannel - einer Kastenzither - sowohl estnische Lieder als auch Stücke von Johann Sebastian Bach spielen.

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