Schwerin.

Am Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, dem 8. Mai, werden vor amtlichen Gebäuden im Land die Europaflagge, die deutsche sowie die Mecklenburg-Vorpommern-Flagge aufgezogen. Dies ordnete Innenminister Christian Pegel (SPD) an, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Nicht überall wehen alle Fahnen; dies hängt ab von der Art der Behörde und der Zahl der vorhandenen Masten. Gegebenenfalls könne auch noch die Fahne der Gemeinde auf Vollmast gesetzt werden. Der 8. Mai ist in Mecklenburg-Vorpommern seit 1999 ein offizieller Landesgedenktag.

"An diesem Tag erinnern wir uns an das Ende des verheerendsten Krieges der Menschheitsgeschichte und gedenken all derer, die dem Regime der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind", so Pegel. Zugleich sei der 8. Mai auch der Auftakt der Errichtung einer sozialistischen Diktatur in Ostdeutschland gewesen. "Es ist der Landesregierung wichtig, diese Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen."

In der Vergangenheit seien in Mecklenburg-Vorpommern am 8. Mai nur zu besonderen Jahrestagen, wie etwa dem 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, die Flaggen gehisst worden. "Wir möchten diesen für die deutsche Geschichte so bedeutungsvollen Tag stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken", erklärte der Innenminister. "Deshalb diskutieren wir aktuell auch darüber, die jährliche Beflaggung zum 8. Mai in die neue Beflaggungsverordnung unseres Landes aufzunehmen." Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich 2022 zum 77. Mal.

© dpa-infocom, dpa:220505-99-168414/4