Demmin. Die Gruppe “Letzte Generation“ fordert ein Ende der Nutzung von Erdöl. Dazu manipulierten Aktivisten nach eigenen Angaben am Mittwoch mehrere Erdölleitungen. Einer der bundesweit fünf Orte war in der Nähe von Demmin.

Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Mittwoch in der Nähe von Demmin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) versucht, Absperrventile einer Pumpstation der Erdölleitung Rostock-Schwedt (Brandenburg) abzudrehen und so den Ölfluss zu unterbrechen. Nach Angaben der Organisation ist dies gelungen, nach Angaben der Polizei nicht.

Zwei Männer im Alter von 66 und 72 Jahren seien zur Vernehmung mit aufs Revier genommen worden, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Neubrandenburg. Der Einsatz sei nach zwei Stunden beendet gewesen. Gegen die Beteiligten werde wegen des Verdachts der Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs ermittelt. Sie hätten Sachschaden in Höhe von rund 300 Euro angerichtet.

Nach Angaben von "Letzte Generation" haben Aktivisten an fünf Stellen in Deutschland Notfall-Absperrventile von Pipelines zugedreht und damit den Ölfluss zum Erliegen gebracht. Bei den Leitungen handele es sich um Rohöl- sowie Produktöl-Pipelines aus Russland, Norwegen und den Niederlanden, hieß es. Für die kommenden Tage kündigte "Letzte Generation" an, weitere Pipelines abdrehen zu wollen. Die Aktivisten fordern von Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) eine Erklärung, dass es keine neue fossile Infrastruktur und insbesondere keine neuen Öl-Bohrungen in der Nordsee geben soll.

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