Stralsund.

Die Stadt Stralsund hat bereits am Dienstag mit dem norwegischen Schiffbauer Fosen Yard einen zweiten Pachtvertrag für die Volkswerft auf dem ehemaligen MV-Werften-Gelände geschlossen. "Die Ansiedlung der großen norwegischen Werft ist ein klares Zeichen für Stralsund und die Zukunft des Schiffsbaus in der Hansestadt. Mein Plan geht auf, wir sind auf dem richtigen Weg", sagte der Oberbürgermeister von Stralsund, Alexander Badrow (CDU), am Mittwoch. Pachtbeginn sei der 1. Juni.

Den Angaben zufolge übernehmen die Norweger neben großen Freiflächen des Geländes auch die große Schiffbauhalle sowie Büros. Hierfür wird die Gruppe demnach eine neue Tochter, die Fosen Yard Stralsund GmbH, gründen. "Die Volkswerft Stralsund hat einen tollen Ruf. Wir freuen uns sehr, dass wir an diesem traditionsreichen Standort unsere zukunftsorientierten Projekte realisieren können", sagte der Geschäftsführer von Fosen Yard in Deutschland, Carsten Stellamanns.

Laut der Stadt werden mit der Ansiedlung Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen. Auf dem Gelände sollen den Worten nach bald wieder Schiffe gebaut, umgerüstet und repariert werden, zudem stünden umweltfreundliche Technologien dabei im Fokus.

Nach der Übernahme des Geländes der insolventen MV Werften in Stralsund wurde Anfang April bereits ein Pachtvertrag mit dem Metallverarbeitungsbetrieb Ostseestaal geschlossen.

Die MV-Werften-Gruppe hatte im Januar Insolvenz angemeldet. Grund war der coronabedingte Zusammenbruch des weltweiten Kreuzfahrtgeschäfts. Der chinesische Mutterkonzern Genting war als Folge zahlungsunfähig geworden und hatte sich mit Landes- und Bundesregierung in der Frage weiterer Kredite nicht mehr einigen können. Auch Genting ging den Weg in den Gläubigerschutz. Das Insolvenzverfahren der MV Werften wurde formal Anfang März eröffnet.

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