Greifswald.

Der Energiepreisanstieg ist nach Einschätzung der Grünen ein riesiges Problem für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb fordern sie von der Landesregierung die Einsetzung eines Krisenstabes für die Sicherung der Energieversorgung und bezahlbarer Preise. "Wir müssen die Energiekrise endlich wie eine Krise behandeln", verlangte der energiepolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Hannes Damm, am Freitag zum Abschluss einer Fraktionsklausur in Greifswald.

Der Fraktionsvorsitzende Harald Terpe unterstrich: "Die Preise für Wärme, Strom und Kraftstoff gehen aufgrund der Abhängigkeiten von den Fossilen durch die Decke und für die Menschen im Land ist diese Entwicklung ein riesiges Problem." Der Krisenstab solle die Landesregierung beraten, wie MV seine Energieversorgung möglichst schnell klimaneutral, kostengünstig und unabhängig aufstellen könne. Der Schlüssel dazu seien die Erneuerbaren Energien.

Damm erläuterte, mit zwei Prozent der Landesfläche für die Windkraft und einem Prozent für Solarenergie könne MV innerhalb kürzester Zeit 100 Prozent Erneuerbare Energien realisieren. "Bereits in wenigen Jahren können wir die Energiekosten pro Haushalt halbieren", meinte er. "Zwei- bis dreihundert Euro Ersparnis im Monat sind absolut realistisch." Beim Strom versorgt sich Mecklenburg-Vorpommern bereits rechnerisch zu 100 Prozent selbst aus erneuerbaren Quellen, vor allem aus Windkraft.

Das Wirtschaftsministerium wies die Forderung der Grünen nach einem Energie-Krisenstab zurück. Die Landesregierung habe bereits einen Krisenstab "zur Bewältigung der besonderen Gefahrenlagen von Covid-19 und der Ukraine-Krise", erklärte ein Ministeriumssprecher. Dieser setzt sich aus verschiedenen Arbeitsstäben zusammen - einer davon befasse sich mit dem Thema Energie, Wasser und Verkehr. "Er beschäftigt sich unter anderem mit den aktuellen Fragen der Energieversorgung."

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