Schwerin.

Die Zahl der Asyl-Anträge hat 2021 in Mecklenburg-Vorpommern wieder zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl von 1700 auf knapp 3460 Asylsuchende gestiegen, teilte das Innenministerium am Freitag in Schwerin mit. Laut Innenminister Christian Pegel (SPD) wurde das Niveau von 2019 erreicht. Der Anstieg der Asylanträge im Nordosten trotz der anhaltenden Einschränkungen der weltweiten Migrationsbewegungen durch die Pandemie liegt demnach vor allem an der im Vorjahr gestiegenen Zuwanderung via Belarus.

"In diesem Jahr war es noch kein Einziger, nachdem von August bis Dezember des vergangenen Jahres 1342 Ausländer über Weißrussland und die Grenze zwischen Polen und Mecklenburg-Vorpommern in die Bundesrepublik eingereist sind", sagte Pegel nach einem Besuch an der deutsch-polnischen Grenze. Die EU sieht dahinter eine gezielte Politik des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko.

Die aktuellen Zahlen bleiben jedoch gering im Vergleich zum Jahr 2015. Hier wurden den Angaben zufolge 19 000 Anträge im Nordosten gestellt, auch im Folgejahr blieb die Zahl mit 7300 noch deutlich über den aktuellen Werten.

Pegel betonte: "Hinter jeder einzelnen dieser Zahlen verbirgt sich ein menschliches Schicksal." Zwar sei die Polizei im Land weiterhin auf irreguläre Grenzübertritte vorbereitet. Es sei jedoch Aufgabe der nationalen und internationalen Politik, Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen.

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