Schwerin.

Die Einführung des umstrittenen Schulfachs Gesellschaftswissenschaften in Mecklenburg-Vorpommern wird verschoben. Als Grund gab das Bildungsministerium in Schwerin am Dienstag die Corona-Pandemie und die Koalitionsverhandlungen im Herbst 2021 an.

Das Fach soll als Modellprojekt nun im Schuljahr 2023/2024 eingeführt werden. Neuerungen brauchten gesellschaftliche Akzeptanz und diese brauche Zeit und Kommunikation, hieß es. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Der Plan zur Einführung des neuen Schulfachs in Klasse fünf und sechs stammt von Bettina Martin (SPD), der Amtsvorgängerin der jetzigen Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke). Das neue Fach soll Geschichte, Geografie sowie Arbeit-Wirtschaft-Technik (AWT) zusammenfassen und um Aspekte der politischen Bildung erweitert werden. Gegen das Vorhaben hagelte es im Sommer 2021 Kritik von vielen Seiten, etwa von der CDU und der AfD. Auch die Wirtschaft warnte.

Oldenburg als damalige Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag gab seinerzeit zu bedenken: "Politische Bildung ist wichtig und muss möglichst früh in den Unterricht eingebunden werden, darf aber nicht zu Lasten der Wissensvermittlung in den Einzelfächern gehen." Positiv bewerteten die SPD und die Deutsche Vereinigung für politische Bildung in Mecklenburg-Vorpommern den Plan für das neue Schulfach.

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