Rostock.

Angesichts steigender Energiepreise haben die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern die Landesregierung aufgefordert, sich für eine Kostenbremse in der Energiepolitik stark zu machen. Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern könnten nicht in neue digitale und nachhaltige Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen investieren, da ihnen die finanziellen Mittel aufgrund der "explodierenden Abgaben" fehlten, beklagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern, Axel Hochschild, am Sonntag in Rostock.

Die Liquidität der Unternehmen wird demnach durch den Anstieg von Strom-, Gas- und Heizölpreisen immer geringer und die gestiegenen Kosten könnten nicht oder nicht vollständig auf die Preise umgelegt werden. Hochschild sieht in dieser Entwicklung für Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern einen Standortnachteil im Vergleich zu Nachbarländern wie beispielsweise Polen, wo eine Mehrwertsteuersenkung für Benzin und Dieselkraftstoff von derzeit 23 auf 8 Prozent geplant ist.

Die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern des Landes vertreten nach eigenen Angaben die Interesse von landesweit rund 105 000 Betriebe mit mehr als 600 000 Beschäftigten.

© dpa-infocom, dpa:220116-99-729527/2